21.05.2003 - Rabatte haben momentan Hochkonjunktur, dienen sie doch als Garant für gut besuchte Ladengeschäfte und Online-Shops. Es gibt viele Möglichkeiten, Rabatte an den Verbraucher zu bringen. Eine davon ist das Couponing, das sich wachsender Beliebtheit erfreut. Eine noch speziellere Variante ist das E-Couponing, das vergleichsweise kostengünstiger und flexibler zu handhaben ist, aber bislang noch wenig eingesetzt wird. Das könnte sich aber bald ändern.
Eine Untersuchung des E-Marketing-Dienstleisters insecon in Neu-Isenburg ergab nämlich, dass Konsumenten dem Einsatz elektronischer Coupons aufgeschlossen gegenüberstehen. Eine an sich wenig überraschende, aber immerhin zahlenmäßig solide belegte Erkenntnis. Aus einer Befragung von 3.000 Verbrauchern ging hervor, dass 23 Prozent regelmäßig und 18 Prozent zumindest einmal virtuelle Rabattmarken eingesetzt haben. 59 Prozent der Befragten nutzen noch keine E-Coupons.
"Das liegt daran, dass es bislang nur wenige Angebote gibt", erklärt Britta Reinhard, Geschäftsführerin von insecon. "E-Couponing befindet sich noch im Anfangsstadium. Die Unternehmen, die wir auf dieses Thema ansprechen, zeigen sich zwar sehr interessiert, sind aber alle noch damit beschäftigt, ihre Technologie entsprechend anzupassen."
Dabei könnte sich der Einsatz von E-Coupons durchaus lohnen: So sagen 37 Prozent der Befragten, dass eine virtuelle Rabattmarke für sie einen Kaufreiz darstellt. Das gilt sogar für weitere 55 Prozent, sofern sie das ermäßigte Produkt ohnehin irgendwann hätten kaufen wollen. Nur acht Prozent der Befragten ließen sich von E-Coupons überhaupt nicht beeindrucken. Der Nutzen von elektronischen Coupons liegt auf der Hand. "Im Gegensatz zum klassischen E-Mail-Marketing liegt hier ein direktes Incentive vor. Und damit wird der Kunde in den Shop gelockt", so Reinhard. "Viele Unternehmen unterschätzen außerdem, dass ein E-Coupon oft weitergeleitet wird, und setzen von Anfang an nur auf Individual-Aktionen." Und verzichten damit also auf die immer gern gesehenen viralen Effekte.
Für E-Couponing gilt außerdem: Es muss möglichst einfach sein. Reinhard: "Wir haben festgestellt, dass die Kunden eher auf fixe Geldbeträge reagieren als auf prozentuale Ermäßigungen. Der gesamte E-Coupon sollte einfach gestaltet sein und mit nur einem Klick zu dem Code und dem Shop führen." Am effizientesten sind E-Coupons - wie jede Form der Direktwerbung - wenn sie zielgruppengerecht verteilt werden. So können sie entweder in E-Mail-Newsletter, die per Opt-in bestellt wurden, integriert werden oder aber dank spezieller Filter, die auf einmaliger Registrierung auf einem Internetportal basieren, als Pop-up erscheinen. Wer in den Genuss von virtuellen Coupons kommen möchte, muss in der Regel also einige persönliche Daten preisgeben.
Außer bei Obi. Die Wermelskirchener Baumarktkette bietet seit Anfang Mai auf ihrer Website einen für jedermann frei verfügbaren Coupon zum Ausdrucken an, mit dem der Gartenfreund im stationären Obi-Geschäft ein Gartenschlauch-Equipment ermäßigt erwerben kann. Lars Biewald, Projektleiter Neue Medien bei Obi: "Wir wollen die Internet-Coupons nutzen, um die Kunden in die Filialen zu holen und das stationäre Geschäft anzukurbeln." Die Resonanz auf den E-Coupon-Einsatz sei bislang "zufrieden stellend", zwei weitere E-Couponing-Aktionen sollen bald folgen, so Biewald.
Auch die Schober Consumer Information Group in Ditzingen hat die Vorteile des E-Couponing für sich entdeckt und bietet seit 2001 auf dem Portal Freegoods.de einen entsprechenden Service an. Wer sich hier als Kunde registriert und Verbraucherdaten hinterlässt, erhält künftig Produktinfos, Werbung und Rabattgutscheine per E-Mail. Als werbungtreibende Unternehmen sind zum Beispiel Schlecker, Otto und Talkline dabei. Insgesamt 500.000 Kunden haben sich für diesen Service registriert.
Das Schöne am E-Couponing: Sowohl der Kunde als auch das Unternehmen haben etwas davon! Und deswegen dürfte es künftig weiter an Bedeutung gewinnen. Britta Reinhard von insecon: " Ich gehe davon aus, dass E-Couponing ein ebenso fester Bestandteil im Marketingmix wird wie das E-Mail-Marketing." sam
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