24.08.2001 - Kausche und Partner positioniert sich als Agentur mit Liebe zum Detail.
Thomas Kausche, Geschäftsführer von Kausche und Partner, die Agentur, in Hamburg, betont quasi schon an der Tür: "Wir haben nicht den Anspruch wie andere Agenturen. Es geht uns nicht um schneller, höher, weiter, sondern um gute Kreation und Beratung, um Kundenbindung und solides hanseatisches Wachstum."
Kausche leitet die inzwischen rund 30-köpfige Mannschaft gemeinsam mit fünf weiteren Geschäftsführern, davon zwei Kreativdirektoren und drei Teamleiter für die Beratungsteams. Er gründete die Agentur 1991 mit seinem damaligen Partner Daniel Prior, doch wegen unterschiedlicher Auffassungen über die Firmenphilosophie trennten sich die Wege wieder.
"Für uns ist der gute Kontakt zu Kunden und Lieferanten sehr wichtig", meint Kausche, "ich fahre eine sehr partnerschaftliche Philosophie. Daher generieren wir unser Neugeschäft auch oft über Empfehlungen." Glaubt man Kausches Worten, so hat die Agentur es seit sieben Jahren nicht nötig, aktiv Kundenakquise zu betreiben. Andere Agenturen behandeln ihre Lieferanten laut Kausche oft schlecht, doch verbrannte Erde zu hinterlassen, sei nie besonders schlau.
Als Kausche seine stellvertretende Geschäftsführerposition bei Ogilvy & Mather Direct gegen die Selbstständigkeit eintauschte, nahm er auch Kunden mit, und zwar "große und renommierte". Bei großen Kunden sei man geblieben, wenn auch die Ogilvy-Relikte heute nicht mehr dazuzählen. Kausche ist zufrieden, immerhin würden die Kunden merken, ob eine Agentur Liebe zum Detail mitbringe, und immer wiederkommen.
Ein Grund fürs Wiederkommen dürfte darin liegen, dass die Agentur seit eineinhalb Jahren eine Abteilung für Neue Medien unterhält und ihr Portfolio damit um Multimedia-Dienstleistungen erweitert hat. Das Leistungsspektrum sei damit größer als das der Klassiker, meint Kausche. Die Agentur decke im Schwerpunkt B-to-B zum Beispiel Dialogmarketing, Verkaufsförderung, Promotion, Messebetreuung, Geschäftszeitschriften und -berichte sowie mit der neuen Spezialabteilung interaktive Dienstleistungen ab.
Zur Sparte Kundenzeitschriften hat Kausche eine besondere Affinität, da er bei Gruner + Jahr Verlagskaufmann gelernt hat. Bei Präsentationen gegen Network-Agenturen habe man stets einen guten Stand, denn "wir bieten integrierte Kommunikation aus einer Hand, von der andere nur reden. Da sind wir im Vergleich zu den Networks gut!" Und: Reine Klassiker denken in Kausches Augen zu viel an potenzielle Kunden und zu wenig an vorhandene Kunden und Mitarbeiter. Außerdem seien "die Großen" nur daran interessiert, Preise zu gewinnen, das habe mit dem konkreten Kundennutzen aber nichts zu tun. Kausche glaubt:"Die arroganten Jung von Matts dieser Welt sagen zu ihren Kunden: Das ist gute Werbung, die kannst du nehmen, oder du lässt es. Oft ist das auch tolle Werbung, aber sie besteht zu 50 Prozent aus Eigennutzen und bringt dem Kunden nichts. Da lacht man vielleicht drüber, aber merkt man sich die Werbung auch?" Kausche selbst bevorzugt nach eigener Aussage zielgruppengerechte Kreation und persönliche und strategische Beratung. Preise und ungehemmtes Wachstum seien zweitrangig. "Zum Mailing-Wettbewerb hat zum Beispiel keiner von uns eingereicht, das haben wir glatt vergessen."
Den Kunden ist´s scheinbar egal, denn die meisten betreut Kausche und Partner schon seit Jahren. Große Kunden sind zum Beispiel AOL, tesa, das Dänische Fremdenverkehrsamt, die Stadtreinigung Hamburg, die Hamburg Mannheimer, degussa oder Maus & Co., für die Kausche bald auch Shops und Lizenzprodukte betreuen wird.
Laut Kausche nehmen die Kunden oft das gesamte Portfolio für ein integriertes Kommunikationskonzept in Anspruch. Die Multimedia-Abteilung habe sich dabei etabliert. Sie bietet neben Internetauftritten zum Beispiel Online-Spiele, E-Letter, also elektronische Messe-Einladungen, Newsletter, Animationen mit Flash oder 3D-Design.
Bei weiterem Wachstum will Kausche die Agentur in autarke Units aufspalten, nur so könnten Schnelligkeit und Flexibilität erhalten bleiben. Ohnehin will der 42-Jährige nicht aus seinem Büro ausziehen, das sich in einem Eppendorfer Altbau über zwei Etagen erstreckt . "Ich habe Horror vor einem Umzug. Wir haben diese Räume seit zehn Jahren, sind in diesem Haus gewachsen." Etwas "Luft" hat die Agentur noch: Bis zu 36 Leute könne man unterbringen.
Das Wachstum soll aber auf jeden Fall von innen kommen. "Zwei Agenturen zusammenzuschmeißen klappt fast nie wegen der unterschiedlichen Philosophien, und in ein Network passen wir nicht rein, weil wir keine Spezialagentur sind. Wir sind zu ganzheitlich aufgestellt." In jedem Fall setze man auf "solides hanseatisches Wachstum", bei dem nur "das ausgegeben wird, was man auf dem Konto hat". Klingt irgendwie beruhigend. go
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