Krise? Nein danke! omd auch 2001 erfolgreich

24.08.2001 - Am 20. und 21. August fand zum zweiten Mal die online-marketing in Düsseldorf statt, kurz omd. Die B-to-B-Fachmesse, die sich ausschließlich dem Thema Werbung im Internet widmet, fand wie schon beim Debüt im vorigen Jahr regen Zuspruch.

93 Aussteller, 30 mehr als im Jahr 2000, und rund 3.400 Besucher, so Veranstalter Igedo, sprechen eine deutliche Sprache.
Und so viel mag nun wohl endgültig feststehen: Dialogmarketer, die sich mit dem Thema Online-Werbung beschäftigen wollen, sollten diese Messe im Blickfeld behalten. Allerdings: Banner, E-Mail & Co. bleiben auch weiterhin nur ein Bereich der Kundenansprache.
Von Krisenstimmung war wenig zu spüren. Die zweite online-marketing in Düsseldorf strahlte eine Selbstsicherheit aus, die dem derzeitigen Zustand der Internet-Werbewirtschaft so gar nicht entsprechen mag. Keine Spur von Niedergeschlagenheit auf einer Fachmesse, die ihr Ausstellerverzeichnis zudem noch erweitern konnte.
"Verhalten optimistisch" sei man auf der Messe, sagt Olaf Hofmann, Geschäftsführer von Aussteller Skopos. Von Depression sei nichts zu spüren, die Gespräche mit Besuchern und anderen Ausstellern seien durchweg fachbezogen gewesen.
Unisono bekräftigten die Aussteller, dass Online-Werbung weiterhin ein heißes Eisen sei. Etwa Arndt Groth: Das Internet ist wichtig, das Internet ist als Werbemedium geeignet, das Internet verändert die Welt - drei von zehn Thesen, die der DoubleClick-Chef gleich zu Messebeginn in die Köpfe des Publikums zu hämmern suchte.
Wer auf der omd ausstellte - und DoubleClick gehört zu den Sponsoren der Messe - konnte allerdings auch keine andere Meinung vertreten. Dem Besucher präsentierte sich eine breite Auswahl der deutschen Online-Vermarkter und Internetportale.
Die omd liegt in zeitlicher Nähe zur Telemesse, dem Event der TV-Mediaplaner. Letztes Jahr waren 15 Prozent der omd-Besucher auch Telemesse-Besucher. Wen wundert´s, dass daher auf der diesjährigen omd auch ein Konvergenz Award verliehen wurde. Mit dem Preis sollen Kampagnen geehrt werden, die "Bildschirm-Dienste" intelligent verknüpfen. Sieger war die Agentur Publicis mit dem Renault-TV-Spot "Das Duell", der das Internet gezielt einbindet.
Unter den neuen 30 Ausstellern waren auch Dienstleister, die nicht im primären Sinne als Vermarkter von Werbeplätzen auftreten. Zu sehen waren etwa Suchmaschinen-Optimierer wie suchtreffer.de oder GoTo. Oder E-Messaging-Anbieter wie Xpedite und MindMatics. Und Unternehmen wie J-Point, eine Firma, die Permission-basierte Werbefilme zum Download anbietet.
Der Aspekt der erlaubten Werbung, der vor allem beim E-Mail-Marketing zum Tragen kommt, dominierte vielerorts die Messestände. Und parallel zur Messe veranstaltete etwa der Deutsche Multimedia Verband eine E-Mail-Marketing-Konferenz mit mehr als 50 Teilnehmern.
Doch nicht alles ist eitel Sonnenschein im Online-Werbemarkt. Etwa Adlink mit minus 5,4 Millionen Mark im ersten Quartal. Oder DoubleClick: minus 9,5 Millionen Dollar im zweiten Quartal. Die Messe, spottete ein Aussteller, werde im nächsten Jahr vom Umfang her geringer ausfallen. "Hier gibt es einige Firmen, die eigentlich gar nicht mehr existieren dürften." Einige fehlten in der Tat: Pünktlich zur omd kündigte Vermarkter 24/7 an, sich aus Europa zurückzuziehen. Der Messeauftritt wurde storniert. Auch FairAd fehlte, das Start-up stellte in der Woche vor Messebeginn seinen Geschäftsbetrieb ein. Begründung der Presseabteilung: Der Online-Werbemarkt sei zu schwach. Igedo-Mann Schneider selbst stellt sich auf eine Reduzierung der Aussteller ein. 30 bis 40 Prozent, so der Projektleiter, könnten durch einen möglichen Konzentrationsprozess im Jahr 2002 wegfallen.
Immerhin: Auf 210 Millionen Dollar Umsatz schätzt A.C. Nielsen den deutschen Online-Werbemarkt im ersten Quartal, Tendenz steigend. Dabei existiert offenbar Aufklärungsbedarf unter den Besuchern. Anders nämlich lässt sich der Andrang auf das jedermann zugängliche @dforum nicht erklären, auf dem Ausstellervertreter über die unterschiedlichsten Möglichkeiten der Online-Werbung referierten. Keiner weiß letztlich, wohin sich das Geschäft mit den Bannern bewegt, was E-Mail-Marketing für Konsequenzen haben wird oder das mobile Internet wirklich ermöglichen wird.
Fakt ist: Die Welt der Online-Werbung bleibt spannend, nicht zuletzt weil es auch weiterhin eine junge Branche ist. Die omd hat sich als Messe für Online-Marketing etabliert. Die Qualität habe gestimmt, ist etwa Besucher Ekow Yankah von Buongiorno überzeugt. Von einer "Euphorie" mag Frank Schneider zwar nicht mehr sprechen. Vielmehr habe Professionalität Einzug gehalten. Oliver Gertz von plan.net fasste es vielleicht am besten zusammen: "Das Medium wird erwachsen." Seine Marketer wohl auch. Wie sagte es doch Microsoft-Marketingleiter Torsten Muth: "In den vergangenen zwei Jahren haben wir im Bereich Online-Werbung eine Menge ausprobiert. Das hat eine Menge Spaß gemacht. Aber auch eine Menge Geld gekostet." mac

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