Digitale Transformation

Bauch versus Daten: Wie Manager entscheiden

24.10.2019 - Jeder vierte europäische Manager trifft strategische Entscheidungen aus dem Bauch heraus. Gleichzeitig sind 50 Prozent der Führungskräfte davon überzeugt, ihr Geschäft im Jahr 2030 nur noch mit Hilfe systematischer Nutzung von Daten erfolgreich ausüben zu können. Doch viele wissen nicht, auf welche Art und Weise.

von Frauke Schobelt

Das ergibt eine Untersuchung des schwedischen Beratungsunternehmens Kairos Future im Auftrag von Bisnode   , Anbieter für Data & Analytics. Sie basiert auf einer Befragung von 300 Managern von Unternehmen aus zehn europäischen Ländern.

Rund die Hälfte der befragten Manager geht davon aus, dass Daten, Automatisierung und Künstliche Intelligenz (KI) für das eigene Unternehmen an Bedeutung gewinnen werden, ist sich aber nicht sicher, auf welche Art und Weise. Ein Drittel gibt zu, gar keine Vorstellung davon zu haben, was Datennutzung und -analyse in ihrer Branche künftig bewirken wird. Zu den Schwierigkeiten, mit denen sie auf dem Weg in eine datenbasierte Zukunft zu kämpfen haben, zählen mangelnde Kenntnisse in Sachen Datenanalyse auf Führungsebene sowie unausgereifte Prozesse zur Nutzung interner und externer Daten.

Ein Drittel der Befragten geht davon aus, dass im Jahr 2030 alle strategischen Entscheidungen in ihrer Branche auf KI gestützt sein werden. 34 Prozent sind überzeugt, bis dahin ein nicht-menschliches Mitglied in ihrem Führungsteam zu haben.

17 Prozent der Unternehmen sind datengetrieben

Der Untersuchung zufolge sind gerade 17 Prozent der Unternehmen als datengetrieben einzustufen - sie betreiben systematische Datenanalysen, um strategische Entscheidungen zu untermauern und Zukunftsvisionen zu entwickeln. Weitere 22 Prozent gründen einen Großteil strategischer Entscheidungen auf Datenanalysen. Ein Viertel hat Überblick über alle relevanten Daten und hält entsprechende Zugangsmöglichkeiten für Management und beteiligte Mitarbeiter vor. Dagegen zeigen sich 25 Prozent der Unternehmen lediglich neugierig, wie sich Daten systematisch nutzen lassen, ohne bereits mit der Umsetzung beschäftigt zu sein; 16 Prozent beschäftigen sich so gut wie gar nicht mit Datenanalysen.

Während Finanzdienstleister, Unternehmensberater, IT- und Tech-Unternehmen immerhin zu 25 Prozent angeben, ein Großteil der Aufgaben im Unternehmen lasse sich mittels Datenanalyse und KI automatisieren, zeigen sich davon im Öffentlichen Dienst, Gesundheitswesen und der Erziehung gerade 10 Prozent überzeugt. Den digitalen Nachzügler prognostiziert die Untersuchung wachsende Probleme, denn sie werden von fortschrittlicheren Unternehmen in vielen Bereichen abgehängt: Drei von vier Managern dieser datengetriebenen Unternehmen sehen sich als Top-Performer in Sachen Innovation, Umsatzwachstum, operationeller Effizienz und Anziehung junger Talente. Zudem ist die Personal-Fluktuation mit unter 10 Prozent weit geringer als bei den digitalen Nachzüglern.

Herausforderung: Datenwissen, Unternehmenskultur und Personal

"Für viele Unternehmen sollten diese Ergebnisse ein Weckruf sein", sagt Patrick Galig, Director Line of Business Marketing & Master Data GPM D&B von Bisnode. Diese Herausforderungen und Schlüsselfaktoren seien für Unternehmen von besonderer Bedeutung:
  • Erweiterung der Kenntnisse über Datenanalyse auf Managementebene: 47 Prozent der Befragten sehen einen limitierenden Faktor auf dem Weg zur Digitalisierung in mangelnden Kenntnissen.
  • Akzeptanz für Veränderungen unter den Beschäftigten mit entsprechender Anpassung der Unternehmenskultur
  • Die erfolgreiche Rekrutierung zunehmend knapper Talente im Bereich Datenanalyse: 35 Prozent macht ein Mangel an Mitarbeitern für die Digitalisierung Sorge; dabei betrachten mehr als 70 Prozent der in Sachen Datenanalyse fortschrittlichsten Unternehmen die Suche nach qualifiziertem Personal als größte Herausforderung.

Investitionen in Datenanalyse sind bislang stark auf die IT-Abteilungen konzentriert sind (34 Prozent), während andere Abteilungen wie Marketing (13 Prozent), Forschung und Entwicklung (12 Prozent) und Sales (14 Prozent) vergleichsweise wenig bedacht werden. Die Studienautoren raten zu einem Perspektivwechsel, um Daten nicht nur zur Steuerung interner Prozesse, sondern ebenfalls für die Analyse von Kunden und Marktumfeld zu nutzen.

"Die Wertschöpfung aus der Datenanalyse erweist sich bis heute als äußerst komplex. Obwohl die meisten begriffen haben, dass eine Umstellung auf datenbasierte Prozesse in fast allen Bereichen unumgänglich ist, verhält sich ein großer Teil von Unternehmen bei Weitem zu zögerlich", sagt Dirk Radetzki, Chief Regional Officer DACH bei Bisnode.

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