E-Commerce

Rakuten: Den "goldenen Weg" suchen

22.12.2014 - Der japanische Online-Marktplatz Rakuten hat in mehreren europäischen Märkten seine Check-out-Prozesse überarbeitet und bietet nun in jedem Markt "alle relevanten Zahlarten" an, sagt Erik Meierhoff, Chief Strategy Officer bei Rakuten Deutschland, gegenüber ONEtoONE. Er glaubt, dass davon vor allem auch deutsche Händler profitieren können, denn Deutschland sei ein "Käuferland".

Ähnlich wie Frankreich sei Deutschland ein Käuferland, so Meierhoff. Länder wie Spanien
Österreich oder die Benelux-Staaten seien hingegen eher Verkäuferländer, wo die Händler davon lebten, nach außen zu verkaufen. "Deutsche Händler haben hier noch unheimlich viel Potenzial, das brachliegt. Die, die jetzt schon international handeln, sind überdurchschnittlich erfolgreich."

Laut Meierhoff hängen Cross-Border-Handel und Payment-Erweiterung eng zusammen, da Payment eine Key-Komponente im E-Commerce sei, mit der "alles steht und fällt". "Die Payment-Gewohnheiten der Verbraucher sind von Land zu Land sehr unterschiedlich. Das Thema wird schnell sehr komplex. Wir glauben, dass wir nun den `goldenen Weg` gefunden haben." Neben einer optischen Neugestaltung des Check-outs "im Tablet-Stil", wie es beim Unternehmen heißt, bietet Rakuten nun zum Beispiel in Deutschland und Österreich neuerdings die Services von Yapital (Otto Group) wie QR-Codes als Zahlweisen an und im Mobile Payment den Dienst mpass (Telefónica Germany). In Österreich sei zudem der Rechnungskauf neu, in anderen Ländern stünden Dienste wie iDeal (Holland), Trustly (Spanien) oder PostFinance (Schweiz) in den Startlöchern.

"Wenn eine kurzfristige Entwicklung eine neue Zahlart erfordert, können wir das auch schnell umsetzen. Wir sind der erste Marktplatz, der das Thema ernst nimmt. Amazon und Ebay hängen hinterher. Viele Marktplätze blocken dabei auch bewusst ab." Laut Meierhoff sind die drei größten Hürden für den Cross-Border-Trade die Sprache, das Payment sowie rechtliche Fallstricke. "Wir nehmen als Marktplatz die Komplexität raus und geben rechtliche Hinweise."

Differenzierung zu Amazon und Ebay

Rakuten ist vor allem im Heimatland Japan stark und bietet dort ein umfassendes integriertes E-Commerce-Ökosystem an, das unter anderem noch aus Banking- und Reise-Diensten besteht, aber auch Services zur Verknüpfung mit dem Stationärhandel bietet. Im Oktober startete in Japan zum Beispiel der Service R-Point-Card, wodurch Rakuten "Superpunkte" (Bonuspunkte) nun auch offline in 12.600 Stationärfilialen eingesetzt werden können. "Wir vereinen nach und nach alle Marktplätze global auf Basis der gleichen Technologie und werden die Länder, in denen wir vertreten sind, stärker untereinander vernetzen. Ein Ökosys-tem verschiedener Rakuten-Dienste soll nach japanischem Vorbild, jeweils den lokalen Gegebenheiten angepasst, auch nach Deutschland und in die EU transportiert werden."

Der deutsche CSO betont dabei den Unterschied zu anderen Marktplätzen dahingehend, dass Rakuten nicht selbst Produkte verkauft und nur wachsen könne, wenn die eingebundenen Händler wachsen. "Unsere Strategie ist es, händlerzentriert zu arbeiten und keine eigene Ware anzubieten. Wir sind ein reiner Empowerer, der E-Commerce-Beratung und Infrastruktur anbietet. Unser Wachstum findet mit dem Händler statt und ist auf eine langfristige Partnerschaft ausgelegt. Unser Ziel ist es, der Top-Marktplatz für alle Kategorien zu sein. Wir wollen kein Marktplatz nur für bestimmte Branchen sein." (db)

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