11.12.2014 - Wie kaufen die Menschen in Zukunft ein, und wie sieht der Point-of-Sale von morgen aus? Auf diese Frage sollen Stores Antwort geben, die mit innovativen Technologien ausgestattet werden. In verschiedenen Pilotprojekten soll aufgezeigt werden, wie reale und virtuelle Welt durch Digitalisierung miteinander in Einklang gebracht werden können. ONEtoONE stellt drei Store-Konzepte und ihre Ansätze vor.
Die Agenturgruppe Serviceplan hat gemeinsam mit der Vitrashop Gruppe und den Technologiepartnern Cancom, Cisco und NEC im Haus der Kommunikation in München das Projekt "Shopping 2020" realisiert. Der intelligente Verkaufsraum weShop soll auf einer Fläche von rund 50 Quadratmetern zeigen, "wie die Vorteile von Online und Offline zusammengebracht werden können, um einen Point-of-Sale zu schaffen, der zukunftsfähig ist", heißt es von der Agentur. "Wir wollen nicht nur davon sprechen, sondern tatsächlich zeigen, wie der stationäre Handel auf die Konkurrenz durch den E-Commerce antworten kann", sagt Ronald Focken, Geschäftsführer der Serviceplan Gruppe.
[f1]Im Verkaufsraum, der die aktuelle Wintermode der Firma Bogner präsentiert, stünden hierfür zahlreiche Elemente zur Verfügung, angefangen bei der individualisierbaren Kundenansprache mittels Beacon-Technologie, Stilberatung per Videokonferenz ("Call an expert"), paralleles Online-Shoppen nicht vorhandener Produkte via Shop-Tablets, Home Delivery bis hin zur Warenerkennung mittels RFID-Technologie und der Inszenierung im Spionspiegel in der Umkleidekabine. "Der moderne Kunde shoppt omni-channel. Daher muss die Antwort auf dieses Verhalten ebenfalls omni-channel sein. Zudem muss den Kommunikationsgewohnheiten des Konsumenten entsprochen werden. Wir erreichen dies mit Lösungen wie Echtzeitmarketing, also anlassbezogene Content-Aussteuerung, mit persönlicher Ansprache, etwa durch digitale Kundenkarten, durch integrierte Werbemaßnahmen, die alle Kanäle vernetzen, sowie durch die Inszenierung von Marken, beispielsweise durch Storytelling", so Focken. "Die Integration von Online-Medien in stationäre Ladengeschäfte beschäftigt alle Branchen und sorgt zunehmend für die Verwendung digitaler Elemente als Gestaltungs- und Beratungsinstrument", sagt Hanns-Peter Cohn, Head of Shop Segment Vitrashop Gruppe. Im Frühjahr 2015 soll ein ähnlicher Verkaufsraum auf dem Areal der Vitrashop Gruppe in Weil am Rhein gebaut werden.
[hl]Interaktion des Kunden mit den Produkten steht im Fokus[/hl]Auch im Pulheimer Ladengeschäft von Knauber sollen Konsumenten die Zukunft des Handels live erleben können. Mit diesem so genannten Innovation Store hat der Fachhändler für Wohn- und Gartengestaltung sowie für den Hobby- und Freizeitbedarf, gemeinsam mit dem IFH Köln und 14 weiteren Partnern aus Handel, Industrie, Dienstleistung und Wissenschaft, ein stationäres Ladengeschäft geschaffen, dass den Kunden in den Mittelpunkt stellen will. So werden auf der Fläche des Knauber Marktes innovative Handelskonzepte getestet, "um herauszufinden, was echte Mehrwerte liefert", heißt es. Im Fokus des Projektes stehe die Interaktion des Kunden mit neuen Produkten und innovativen Präsentationskonzepten.
Insgesamt werden 14 Projekte auf der Fläche des Innovation Store getestet. Ziel sei es vor allem, die Kundenperspektive und das Erleben des Konsumenten in den Mittelpunkt zu rücken. Im Laden kommt beispielsweise die Virtual-Reality-Brille Oculus zum Einsatz. Mithilfe der Brille könnten sich Konsumenten virtuell in das Schrankbaustudio des Knauber-Marktes versetzen lassen. "Obwohl wir die Einsatzmöglichkeiten der Oculus-Brille natürlich noch weiterentwickeln müssen, sehen wir großes Potenzial für den stationären Handel. Vor allem für flächenintensive PoS-Aufbauten und Spezialkonfigurator für Kunden ist der Einsatz von Virtual Reality spannend", sagt Dr. Nektarios Bakakis, Geschäftsführer bei Knauber Freizeit.
Eine weitere Technologie, die im Innovation Store getestet wird, sei ein 3-D-Color-Designer vom Farbenhersteller Alpina. Hiermit könnten Konsumenten realistisch simulieren, wie verschiedene Wandfarben, Tapeten und Bodenbeläge miteinander harmonierten. Die unterschiedlichen Designs würden dabei mithilfe moderner Beamer-Technologie auf Wände und Boden projiziert und sollten so einen 3-D-Charakter des gewünschten Raumes erzeugen.
Über verschiedene integrierte Feedback-Funktionen können sich Besucher des Innovation Store direkt an der Weiterentwicklung einzelner Produkte und Präsentationsformen beteiligen, heißt es von Knauber und IFH Köln. "Im Innovation Store haben wir die einmalige Gelegenheit, direkt auf der Fläche mit den Konsumenten zu interagieren und so zu erfahren, wie sie den Handel der Zukunft erleben und welche Produkte und Features tatsächlich Mehrwert liefern", so Boris Hedde, Geschäftsführer des IFH Köln.
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