Retail
Karstadt: Mobile als Brücke
01.10.2012 - Karstadt baut seine Multi-Channel-Aktivitäten mit neuen Apps aus. Der Warenhauskonzern hat weitere Schritte auf dem angekündigten Weg in die Multi-Channel-Zukunft unternommen. In die mobilen Apps, die bei Kaufwunsch zum Online-Shop führen, sind auch Coupons eingebunden.
Gerade hat Karstadt mehrere mobile Apps veröffentlicht, zuletzt die "Karstadt Style News". Die Mischung aus Mode-magazin und -katalog ist auf Tablet-Geräten mit iOS- oder Android-Betriebssystem nutzbar und wartet quartalsweise mit Fotogalerien sowie Video- und Audio-Inhalten auf. Die von der Mobile-Unit der Hamburger Agentur Sinner Schrader entwickelte App verwendet die Digital-Publishing-Plattform von Press Matrix als Basis.
Die Leser können die präsentierten Produkte bei Karstadt kaufen, jedoch nicht innerhalb der App, sondern nach Weiterleitung auf den Mobile-Web-Shop von Karstadt.de. Die Inhalte der App können außerdem über Facebook und Twitter geteilt werden. Zudem bietet Karstadt über die Anwendung Coupons an, die per Mail verschickt und in den Warenhäusern eingelöst werden können.
Zuvor hat das Unternehmen bereits eine eigene Karstadt-App (bisher nur für Apple-Geräte) von der Dresdner Agentur Mindbox erstellen lassen. Mit dieser können Verbraucher ausgewählte Sortimente wie Wohnen & Haushalt, Sport & Style sowie Parfümerie & Pflege durchsuchen und die Verfügbarkeit der Artikel in den jeweiligen Warenhäusern und im Online-Shop prüfen. Auch hier ist der Artikelkauf nach Weiterleitung in den Online-Shop möglich, oder die User steuern die nächstgelegene Filiale an, nachdem sie mittels App geprüft haben, ob der Artikel dort aktuell verfügbar ist. Im Rahmen des Filialfinders können die Nutzer ebenfalls eine Stammfiliale festlegen und sich so über Neuigkeiten wie lokale Sonderveranstaltungen informieren lassen.
Im vergangenen Herbst hatte Karstadt bereits eine erste iOS-App für die Sportsparte auf den Markt gebracht. Die Funktionen sind weitestgehend deckungsgleich mit denen der Haupt-Karstadt-App.
Noch nicht in die Apps eingebunden ist offenbar die Nutzung der Karstadt Kundenkarte. Zu vermuten ist jedoch, dass Karstadt an solchen Konzepten arbeitet: Der Konzern hat sich vor rund einem Jahr den Umstrukturierungsplan "Strategie 2015" verordnet, in dessen Rahmen sich das Unternehmen unter anderem zum Multi-Channel-Händler wandeln will. In diesem August sagte CEO Andrew Jennings nun: "Genau zwei Jahre nach der Insolvenz haben wir etwa 30 Prozent von unserer Reise geschafft, und wir haben noch einen harten Weg vor uns." Er kündigte gleichzeitig eine "Herbstoffensive" an. So sollen demnächst unter anderem mehr als 50 neue Modemarken teilweise exklusiv ins Sortiment integriert werden. Außerdem will das Unternehmen einen Click-and-Collect-Service anbieten, der es dem Kunden ermöglicht, online zu bestellen und die Ware in einer Filiale seiner Wahl abzuholen sowie gegebenenfalls zurückzugeben. (re)
[k]Dieser Artikel erschien zuvor in ONEtoONE Ausgabe 10/12[/k]
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