06.08.2012 - Mit Barpay können Online-Händler Barzahlung anbieten. Der Start des Dienstes ist bereits vor mehreren Wochen angekündigt worden - nun ist er endlich erfolgt. Zu den ersten B-to-B-Kunden von Barpay gehört der Shop der "Bild". Außerdem nehmen die Betreiber die Tourismusbranche ins Visier: Die Betreiber von fünf Reiseportalen bieten es ihren Kunden künftig an, ihre Flüge und Mietwagen offline bar zu bezahlen.
Die Deutschen kaufen gern online ein, bezahlen aber am liebsten erst nach Erhalt der Ware: Laut Bundesverband des Deutschen Versandhandels (BVH) war im vergangenen Jahr im Distanzhandel der Kauf auf Rechnung mit einer Quote von 42 Prozent die beliebteste Zahlungsmethode der Kunden.
Bei den Händlern ist der Rechnungskauf naturgemäß wenig beliebt, weil das Risiko von Ausfällen hoch ist. Andererseits droht ihnen der Verlust eines potenziellen Kunden, wenn sie diese Zahlungsmethode nicht anbieten. Laut der Berliner EZV Gesellschaft für Zahlungssysteme besitzt ein Viertel der Deutschen keine Kreditkarte - das sei für die Nutzung vieler anderer Payment Services Bedingung.
Die EZV will nun einen Mittelweg eröffnen: Sie ermöglicht es Verbrauchern, Waren und Dienstleistungen im Internet zu bestellen und diese bei stationären Handelspartnern bar zu bezahlen. Barpay heißt der entsprechende Dienst, den die EZV dafür gemeinsam mit dem Zulieferer Lekkerland und dem Münchner Zahlungsdienstleister Wirecard in den Markt gebracht hat.
Dem Käufer wird direkt nach Abschluss einer Online-Bestellung ein Barcode per SMS, E-Mail oder direkt im Browser übermittelt. Dieser kann ausgedruckt oder über eine Smartphone-Applikation bei den Stationärpartnern aus dem "Lekkerland Netzwerk" vorgelegt werden. Nach Angaben von EZV gibt es aktuell 18.000 Akzeptanzpartner: Tankstellen, Kioske und Shops. Will ein Kunde dort seine Bestellung bezahlen, wird der Code gescannt, dem Vorgang zugeordnet und der Eingang übers Barpay-System dem Händler gemeldet, der die Ware dann verschicken kann.
[f1]Auf Händlerseite sei die Gebühr von Barpay ähnlich hoch, wie wenn der Kunde per Kreditkarte gezahlt hätte, so EZV-Geschäftsführer Stephan Heintz. Die stationären Partner erhalten eine Provision für entgegengenommene Bezahlungen.
Zu den laut EZV aktuell etwa 40 Online-Shops, die Barpay zum Start ins Zahlungsportfolio aufgenommen haben, gehört jener der "Bild"-Zeitung. Innerhalb von zwölf Monaten will die EZV ihr Netzwerk auf 5.000 Online-Shops und 40.000 stationäre Akzeptanzstellen ausbauen.
Jüngst haben die Barpay-Betreiber auch die Reisebranche ins Visier genommen und den IT-Dienstleister Ypsilon als Partner gewonnen, der laut Heintz im Reisemarkt jährlich 1,8 Milliarden Euro bewegt. Durch die Kooperation sollen Besucher von fünf Portalen, darunter Reisen.com, Fluege.com und Mietwagen.de, künftig Flüge und andere Leistungen bar bezahlen können.
Unterdessen lässt der offizielle Start des Barpay-Mitbewerbers Barzahlen noch auf sich warten. Der Betreiber, das Unternehmen Zerebro Internet, wollte gegenüber ONEtoONE keinen offiziellen Starttermin nennen. (re)
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