11.07.2012 - Die Online-Vermarkter suchen aktuell verstärkt den Schulterschluss: Mit Werbeallianzen versuchen sie, ihre Interessen im Markt durchzusetzen und die eigene Position gegenüber Mitbewerbern aus anderen Branchen oder Ländern zu stärken. ONEtoONE fasst die jüngsten Ereignisse rund um Ad Audience und das "VAP"-Bündnis für Bewegtbild zusammen.
In der deutschen digitalen Wirtschaft nehmen die Online-Vermarkter eine starke Rolle ein - stärker als in anderen Ländern. Der Online-Vermarkterkreis (OVK) hat sich als Gremium im Markt etabliert und vertritt die Interessen der Mitglieder offenbar recht wirksam.
Trotzdem haben die großen Online-Vermarktungshäuser mit der Situation in Deutschland zu kämpfen: Bisher ist es ihnen nicht auch nur annähernd gelungen, in der Internetwerbung dem US-Konzern Google die Marktführerschaft streitig zu machen, der mit den Suchmaschinenanzeigen Adwords etwa 60 Prozent der Ausgaben im Netz einstreicht (s. u.). Und auch wenn die Vermarkter sich unermüdlich bemühen, das Netz als Medium für Markenwerbung zu etablieren, geht das größte Stück des Gesamtwerbekuchens immer noch an die TV-Häuser. Sie verzeichneten laut dem Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) im vergangenen Jahr Netto-Werbeeinnahmen in Höhe von 3,98 Milliarden Euro. Die Online-Portale nahmen demgegenüber nur 990 Millionen Euro ein. Die Suchmaschinenwerbung verzeichnete laut dem OVK währenddessen Investitionen von 2,07 Milliarden Euro, die Affiliate-Netzwerke 374 Millionen Euro.
Die Online-Vermarkter suchen deswegen aktuell noch stärker als bisher den Schulterschluss. Zuletzt gab das Vermarktungs-Joint-Venture Ad Audience bekannt, seinen Gesellschafterkreis vergrößern zu wollen. Künftig sollen auch Axel Springer Media Impact, IQ Digital (Verlagsgruppe Handelsblatt) und OMS Inventar über Ad Audience vermarkten. Die Brutto-Reichweite von Ad Audience würde durch den Schritt von aktuell mehr als 75 Prozent auf über 80 Prozent steigen, so Stefan Krötz, seit Februar 2012 Ad-Audience-Geschäftsführer, gegenüber ONEtoONE. Die Erweiterung muss aber noch vom Bundeskartellamt genehmigt werden.
[f1]Schon im Jahr 2010 hatten Gruner + Jahr Electronic Media Sales (EMS), IP Deutschland (RTL), Sevenone Media (Pro-Sieben-Sat1) und Tomorrow Focus Media (Mehrheitsbeteiligung von Burda) Ad Audience gegründet, um Werbetreibenden Portfolio-übergreifendes Targeting anbieten zu können. Nach der Gründung war lange wenig zu hören von dem Unternehmen. "Es war bei uns in der Vergangenheit etwas ruhiger, das heißt aber nicht, dass wir kein Geschäft gemacht haben. Seit der Gründung haben wir bei allen relevanten Agenturen Umsatz erzielt", so Krötz. Konkrete Zahlen nennt Krötz jedoch nicht.
Offenbar will das Unternehmen künftig aber mehr Gas geben als zuvor: "Wir sind jetzt an einem Punkt, wo wir die Entwicklung beschleunigen wollen", so der Geschäftsführer. Krötz will das Portfolio an großflächigen Werbeformaten vergrößern sowie den Vertrieb forcieren: "Wir planen eine Verdoppelung der Mitarbeiterzahl." Zuletzt wurde Britta Frank, zuvor bei Friendscout 24, als Director Sales verpflichtet. "Außerdem wollen wir weitere Büros eröffnen, zunächst in München, möglicherweise auch in Hamburg.".
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