15.05.2012 - Oliver Hülse, zuvor Geschäftsführer beim Online-Werbenetzwerk Adconion, hat den Posten als Managing Director D-A-CH von Rocket Fuel übernommen. Das US-stämmige Unternehmen bietet Technologie für den Einkauf von Online-Werbeplätzen und zur Kampagnenoptimierung an. Hülse soll von Hamburg aus das Geschäft in den deutschsprachigen Ländern Europas aufbauen. Im Gespräch mit ONEtoONE erklärte er, warum Rocket Fuel von Nasa-Technologie profitiert.
Rocket Fuel wurde im Jahr 2009 von mehreren ehemaligen Yahoo-Mitarbeitern gegründet. Das Unternehmen startete zunächst als Anbieter einer Demand Side Platform (DSP) für Realtime Bidding (RTB), also einer technologischen Plattform, über die Werbetreibende und Mediaagenturen Online-Werbeplätze in Echtzeit auf Auktionsbasis einkaufen können. "Viele konnten aber mit diesem Thema noch nicht umgehen", sagt Oliver Hülse. Mittlerweile positioniert sich Rocket Fuel stärker als Rundum-Dienstleister und hat das Angebot um Service, Bündelung der Werbekontakte von bestimmten Zielgruppen ("Verticals" für Werbetreibende aus den Bereichen Konsumgüter, Autos, Mode, Reisen, etc.) und Kampagnenoptimierung erweitert.
Bei letzterem setzt das Unternehmen eigenen Angaben zufolge auf eine selbstlernende Technologie, die aus den Werbekontakten Datensätze erstellt. "Bei vielen werden Kampagnen noch händisch optimiert - bei uns erfolgt das wirklich automatisch", sagt Hülse. Den vollmundigen Firmennamen meint das Unternehmen in diesem Kontext übrigens durchaus ernst: CEO George John hat während seines Studiums für die Nasa gearbeitet; zudem sind laut Hülse mittlerweile Entwickler des Nasa-Fahrzeugs "Mars Rover" für Rocket Fuel tätig. "Der Mars Rover ist ebenfalls ein selbst lernendes System, dem man nur ein Ziel vorgibt, ohne es fernzusteuern. Das ist bei unseren Online-Kampagnen ähnlich; egal, ob sie Branding- oder Performance-Ziele verfolgen." Die Plattform von Rocket Fuel sei eine komplette Eigenentwicklung, so Hülse weiter.
Mittlerweile unterhält Rocket Fuel eigenen Angaben zufolge Büros in elf Städten, darunter New York, London und Toronto. Oliver Hülse soll nun von Hamburg ein Vertriebsteam und damit das Geschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz aufbauen. Er berichtet in dieser Funktion an Dominic Trigg, Managing Director Europe. Hülse war zuvor Geschäftsführer bei der Adconion Media Group, die zuletzt stark umstrukturiert wurde. Zu seinen vorherigen Stationen gehören Interactive Media, Tomorrow Internet und die Verlagsgruppe Milchstraße.
Hierzulande sind laut Hülse täglich rund eine Milliarde Ad-Impressions auf RTB-Basis verfügbar. "Wir haben auf all diese Zugriff. Es gibt genügend Inventar", so Hülse. Die Werbekontakte kämen vor allen Dingen von der Doubleclick Ad-Exchange (Google), Admeld, Pubmatic und auf der Technologie von Appnexus basierenden Plattformen, also US-Anbietern. "Wir sind aber auch in Gesprächen mit deutschen Anbietern wie Yieldlab und Adscale."
Weltweit seien täglich zehn Milliarden Ad-Impressions im RTB-Bereich verfügbar. "Die große Kunst ist es, das gesamte Inventar betrachten zu können. Viele sind technologisch nicht in der Lage dazu, weil das eine enorme Last für die Rechner bedeutet", so Hülse. Andere Marktteilnehmer würden deswegen relativ statisch auf Werbekontakte bieten. "Wir sehen uns jede Ad-Impression an."
Erste internationale Kampagnen für BMW und Epson seien schon durchgeführt, wenn diese auch nicht von Deutschland aus generiert wurden. Hülse soll nun weitere werbetreibende Unternehmen, Performance- und Netzwerk-Agenturen als Kunden gewinnen. Weltweit verzeichnet das Unternehmen eigenen Angaben zufolge 400 Kunden. (re)
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