26.03.2012 - Die Deutsche Telekom, Francotyp Postalia und United Internet wollen in Sachen Online-Briefe einen Standard etablieren. Dafür starteten sie die Einführung der De-Mail auf der Cebit. Die Deutsche Post will künftig zweigleisig fahren. ONEtoONE gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Dinge.
Bundesinnenminister Dr. Hans Peter Friedrich hat auf der Cebit den Startschuss für die De-Mail gegeben. Als erste Anbieter wurden die Deutsche Telekom AG, T-Systems und die Francotyp-Postalia Tochter Mentana-Claimsoft akkreditiert. "Mit der heutigen Zulassung sind wesentliche Voraussetzungen dafür geschaffen worden, dass die neuen De-Mail-Dienste bald flächendeckend verfügbar sind", so Friedrich. Gegenüber der Nachrichtenagentur DAPD sagte er: "Wir müssen Schlüsseltechnologien wie De-Mail in die Breite bringen."
Für die Telekom ist die rechtsverbindliche De-Mail Teil einer Offensive mit neuen Diensten: "Wir wollen die Telekom zum besten Anbieter nicht nur im klassischen Netzgeschäft, sondern für das gesamte vernetzte Leben und Arbeiten machen. Innovationen spielen dabei natürlich eine Schlüsselrolle", so Konzernchef René Obermann. United Internet befindet sich noch im Zulassungsverfahren, hat aber mit der Deutschen Telekom bereits eine De-Mail-Allianz gebildet. Beide wollen Adressen mit dem einheitlichen Zusatz .de-mail.de vergeben. Bereits jetzt hätten sich bei den Partnern insgesamt mehr als eine Million Menschen für die De-Mail vorregistriert. Die Deutsche Post gab bekannt, neben dem E-Postbrief für Behörden künftig auch einen De-Mail-Dienst anbieten zu wollen.
[f1] Es war der ganz große Rummel, der um die De-Mail auf der Cebit veranstaltet wurde. Bundeskanzlerin Angela Merkel besuchte während ihres Messerundgangs den Stand der Telekom und ließ sich beim symbolischen Akt der Versiegelung einer De-Mail gemeinsam mit dem Unternehmenschef René Obermann fotografieren. Die PR-Aktion hievte das Thema in die großen Publikumsmedien.
Die Hannoversche ITK-Messe markierte nach mehrmaliger Verzögerung den offiziellen Startschuss für die De-Mail. Mit der Deutschen Telekom, ihrer Tochter T-Systems (die die Unternehmenskunden betreuen soll) und Mentana-Claimsoft, einer Tochter des Postdienstleisters Francotyp Postalia, akkreditierte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auf der Cebit die ersten drei Anbieter.
Die De-Mail ist auf Initiative des Bundesinnenministeriums entwickelt worden, "um den elektronischen Nachrichtenverkehr um wichtige Sicherheitsmerkmale zu ergänzen, die der herkömmlichen E-Mail fehlen", so Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich. Mit ihr sollen viele Schriftstücke elektronisch verschickt werden können, für die bisher nur der Postweg infrage kam. Dazu gehören beispielsweise Verträge, (Ab-)Rechnungen, Amtsanträge und andere Arten der "sensiblen Kommunikation". Damit könne die De-Mail zudem gesamtwirtschaftlichen Nutzen bieten, so eine Untersuchung des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK): Insgesamt könnten Privatanwender, Unternehmen und öffentliche Verwaltung in den ersten fünf Jahren durch die Dienste zwischen 1,1 und 1,8 Milliarden Euro bei den Material- und Prozesskosten für den Briefversand und -empfang sowie beim Porto einsparen.
Der De-Mail-Dienst von Francotyp Postalia (der Dienst von Mentana tritt gegenüber den Kunden mit der Marke des Mutterkonzerns auf) hat bereits den Betrieb aufgenommen. Die Telekom will im zweiten Quartal eine De-Mail-Schnupperphase starten, so ein Sprecher. In dieser wird der Versand von De-Mails gratis sein. United Internet will bald nachziehen: "Unser De-Mail-Dienst für Privatkunden soll in der zweiten Jahreshälfte starten. Das genaue Datum liegt noch nicht fest", so Philipp Lüders, Leiter De-Mail Solutions bei dem Unternehmen.
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