01.02.2012 - Eines der wichtigsten Kriterien pro oder contra einen Online-Shop, ist die Logistik. Eine schnelle Lieferung zur Wunschzeit ist sicherlich optimal. Doch in der Realität müssen die meisten Online-Shopper mehrere Tage auf ihr Paket warten, und wenn sie dann nicht zu Hause sind, kann das Warten auf die Ware noch länger dauern. ONEtoONE stellt junge Unternehmen vor, die neue Services anbieten mit denen Lieferungen beschleunigt und neue Partner zusammengebracht werden.
Eine kürzlich erhobene Studie vom E-Commerce-Center-Handel sowie Hermes mit gut 10.000 Verbrauchern zeigt, dass für mehr als 50 Prozent der Befragten Versandoptionen und Lieferung höchste Relevanz dafür haben, ob sie wiederholt bei diesem Shop bestellen.
Dass hier durchaus Handlungsbedarf für die Dienstleister besteht, dachte sich auch Mathias Thomas, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Gaxsys (Global Article Exchange System). Das Karlsruher Unternehmen verknüpft Markenartikler mit dem lokalen Handel über eine E-Commerce-Technologie. "Für Marken und Hersteller ist es nach wie vor relativ schwer, Online-Shops aufzubauen", erläutert Thomas. Die Kunden würden eine Über-Nacht-Lieferung erwarten, jedoch seien die Firmen bislang rein auf Vor-Order-Distribution (Bestellung durch Händler mit längerer Vorlaufzeit) ausgerichtet. Auch das Retourenmanagement bereite Schwierigkeiten.
Andererseits würden Verbraucher zwar gern im Netz kaufen, doch ebenso gern den Händler vor Ort unterstützen. "Unser Ziel ist es, den lokalen Handel vollautomatisiert in den E-Commerce einzubinden", sagt Thomas. So könne dieser am Online-Umsatz partizipieren. Auf Grund der Markenbekanntheit würde zudem Reichweite erzielt.
Das Gaxsys-System ist dabei recht simpel. Der Kunde bestellt direkt im E-Shop des Herstellers sein Wunschprodukt. Den nächstgelegenen autorisierten Händlern wird die Bestellung über die digitale Gaxsys-Börse angezeigt. Findet sich in vorgebener Zeit kein Händler, der liefern will, wird der Radius schrittweise ausgeweitet, bis aufs gesamte Bundesgebiet. Nimmt ein Händler die Bestellung an, wird die Ware in kostenfreien Gaxsys-Kartons verpackt, der Lieferschein gedruckt und die Ware versendet. Der Handel übernimmt dabei die Lieferkosten von fünf Euro. In nahegelegenen Filialen kann der Kunde die Ware auch selbst abholen. Nimmt kein stationäres Geschäft die Bestellung an, kann der Hersteller den Versand selbst durchführen. Für jeden Artikel lässt sich ein Zeitraum von zum Beispiel sechs Stunden festlegen, den die Börsentransaktion maximal dauern darf. Auf der Web-Plattform sieht der Händler laut Thomas genau, welche Kosten entstehen und welchen Preis er erhält. Nur wenn es zum Kaufabschluss kommt, erhält Gaxsys eine Umsatzbeteiligung von zehn Prozent.
Während standardgemäß die Lieferung per DHL oder UPS erfolgt, laut Thomas in normalerweise maximal 48 Stunden, testet Gaxsys in Mannheim/Ludwigshafen derzeit die Zustellung über Fahrradkuriere. Durch mobile Datenerfassung können Kunden in Echtzeit den Transport verfolgen, die Lieferung erfolgt in wenigen Stunden.
Thomas zufolge können die durch Gaxsys erhobenen Daten auf Basis der Bestellungen den Handel zum Beispiel bei der Sortimentsplanung unterstützen. Hersteller können Gaxsys zudem nutzen, um Saisonware zu verkaufen.
Seit Herbst 2011 sucht Gaxsys verstärkt Handelspartner. Peter Kaiser ist seit Mitte Januar 2012 dabei, etwas länger bereits Picard, Joy Sportswear, Think und Indigo. "Wir sind branchen-unabhängig und sprechen zum Beispiel mit Getränkeherstellern", so Thomas. Dabei kann Gaxsys auch in bestehende Shops integriert werden. 2012 will der Dienst 20 Marken anschließen und international expandieren.
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