Online-Medikamentenhandel

Google zahlt Bußgeld von 500 Millionen US-Dollar

25.08.2011 - Der Internet-Konzern Google muss 500 Millionen US-Dollar Bußgeld zahlen. Das Unternehmen hatte zugelassen, dass kanadische Online-Apotheken über die Suchmaschine unter US-amerikanischen Verbrauchern für illegal importierte Medikamente warben. Google hat der vom US-Justizministerium verhängten Strafe bereits zugestimmt.

Die Höhe des Bußgeldes resultiere aus den Roherlösen, die Google mit der Werbung von kanadischen Online-Apotheken über die Suchmaschinenanzeigen Adwords erzielte habe, sowie den Roherlösen der Apotheken durch Verkäufe an US-Bürger, so die Behörde. "Diese Vereinbarung stellt sicher, dass Google seine unzulässige Werbepraxis im Hinblick auf diese Apotheken überarbeitet", sagte der zuständige stellvertretende Staatsanwalt James M. Cole.

Google sei es schon von 2003 an bekannt gewesen, dass es illegal ist, verschreibungspflichtige Arzneimittel in die USA zu importieren. Das "US Food and Drug Administration Office" könne nicht die Sicherheit und Wirkung der importierten Medikamente prüfen könne, so die Justizbehörde.

Nach einem Hinweis des US-Staatsanwaltes habe Google zwar die Werbung von Online-Apotheken aus anderen Ländern in den USA gestoppt, habe aber weiterhin zugelassen, dass kanadische Apotheken Adwords-Anzeigen buchen. Es sei Google bekannt gewesen, dass US-Bürger bei den kanadischen Apotheken Medikamente kauften und die Apotheken die Arzneimittel häufig auf Basis von Online-Beratungen und nicht von Verschreibungen durchführten. Die meisten der Onlineshops, die so vorgingen, hätten zudem höhere Preise verlangen können, da die Kunden, die verschreibungspflichtige Medikamente ohne Rezept kaufen wollten, bereit gewesen seien, diese zu zahlen. Von 2003 bis 2009 habe Google die betreffenden Apotheken über den unternehmenseigenen Kundenservice darin unterstützt, Adwords-Anzeigen zu buchen und zu optimieren sowie die Effektivität ihrer Website zu verbessern.

Im Jahr 2009 habe Google von Ermittlungen der US-Staatsanwaltschaft erfahren und danach mehrere Maßnahmen ergriffen, um den illegalen Handel zu unterbinden. Unter anderem verlangt der Web-Konzern nun eine Zertifizierung durch das Programm "Verified Internet Pharmacy Practices Sites" von den Online-Apotheken. Die Initiative vergibt keine Zertifikate an kanadische Apotheken.

Mit der nun von Google und der US-Regierung unterzeichneten Vereinbarung erkennt der Suchmaschinenkonzern sein unzulässiges Verhalten an. Außerdem sind in dem Papier Maßnahmen festgehalten, die sicherstellen sollen, dass sich die Vorfälle nicht wiederholen können. Eine Anfrage von ONEtoONE gegenüber Google nach einem Statement zu der Strafe des US-Justizministerium blieb bisher unbeantwortet. (re)

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