Google bringt Panda-Update nach Deutschland

12.08.2011 - Der Suchmaschinenbetreiber Google will so genannte Content-Farmen und -Sammler abstrafen. Das so genannte Panda-Update soll dafür sorgen, dass für den Nutzer weniger relevante Websites innerhalb der Suchergebnisliste zurückgestuft werden. Nach der englischsprachigen Suche wendet Google den überarbeiteten Algorithmus ab sofort auch in Deutschland an. Die Kölner Suchmaschinenmarketing-Agentur Sumo hat bereits einen Blick auf die ersten Gewinner und Verlierer der Maßnahme geworfen.

"Unsere Daten einer wissenschaftlichen Auswertung zeigen, dass diese Änderung die Suchqualität durchweg verbessert. Die bisherigen Rückmeldungen der Nutzer zu Panda waren sehr positiv", schreibt "Google Fellow" Amit Singhal in einem Blog-Eintrag. Google hatte Anfang des Jahres Panda für alle englischsprachigen Suchanfragen weltweit eingeführt. Nun holt das Unternehmen den Schritt für alle anderen Sprachen außer Chinesisch, Japanisch und Koreanisch nach. Für Website-Betreiber hat das Unternehmen ein Blog-Artikel mit Tipps verfasst, wie sie ihre Seiten für den neuen Algorithmus optimieren können. Für die meisten Sprachen werde das Panda-Update etwa sechs bis neun Prozent der Suchanfragen in einem Umfang betreffen, den die Nutzer bemerken können, so Singhal. Dies sei deutlich weniger als bei dem ersten Panda Rollout, der fast zwölf Prozent aller englischen Suchanfragen in einem sichtbaren Umfang beeinflusst habe.

Zu den Websites, auf die das Update abzielt, gehören die so genannten Content-Farmen: redaktionelle Web-Angebote die zwar redaktionellen Charakters sind, aber mit ihren Inhalten mehr auf eine hohe Platzierung in Googles Suchergebnissen und weniger auf Relevanz für die Nutzer zielen. "Der massenhaft veröffentlichte Content ist für den Besucher meist wenig nützlich und oberflächlich", erklärt die Kölner Agentur Sumo. "Die von den Besuchern produzierten Klicks auf Werbeanzeigen bringen den Betreibern jedoch gute Einnahmen." Zum anderen ziele Google auf Portale ab, die ausschließlich Inhalte anderer Seiten aggregieren. Dazu zählen beispielsweise Personensuchmaschinen und Meta-Jobbörsen. Beide Arten von Websites seien in den letzten Jahren für Google zu einem Problem geworden, weil sie die Suchergebnisse überflutet haben, so die Agentur.

Nach ersten Beobachtungen von Sumo habe keine der von der Agentur untersuchten Domains gewonnen. Deutlich verschlechtert hätten sich jedoch die Rankings von Vergleichsportalen wie Ciao und Dooyoo sowie von Seiten wie Misterinfo, Shopzilla und Suite 101. Auch Personensuchmaschinen wie 123 People und Yasni schnitten schlechter als bisher ab. Auffällig sei aber auch, dass Preisvergleichsdienste wie Idealo, Guenstiger.de und Billiger.de offenbar nicht verloren hätten.

"Für Betreiber klassischer Unternehmensauftritte wird das Update eher eine Verbesserung bringen", meinte Sumo-Geschäftsführer Christian Mauer. "Auch Online-Shops brauchen keine Angst vor dem Update zu haben", fügt er hinzu. Eng werde es allerdings für Websites, die Inhalte ausschließlich deshalb veröffentlichen, um in den Suchergebnissen mit ihrem Angebot oben zu stehen. Solchen Seiten würde jetzt die Geschäftsgrundlage entzogen. "Zusammengeklaubte Inhalte funktionieren nicht mehr. Die Betreiber haben mit diesem Modell in der Vergangenheit mitunter gut verdient. Aber das scheint jetzt vorbei", so Mauer. (re)

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