28.06.2011 - Deutschland ist offenbar (noch?) nicht bereit für Mobile-Marketing und -Commerce - diesen Eindruck vermitteln jüngste Studien. So stehen nicht nur mehr als die Hälfte der Deutschen mobiler Werbung ablehnend gegenüber (s. OtO 06/11) - auch das Einkaufen übers Smartphone hat sich noch nicht in der Breite durchgesetzt. Das ermittelten Ipsos und TNS Infratest im Auftrag von Google Deutschland und dem Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW).
Laut den Erhebungen haben 72 Prozent der ingesamt zwölf Millionen Smartphone-Besitzer in Deutschland noch nicht den so genannten M-Commerce ausprobiert. Lediglich 3,4 Millionen Deutsche hätten schon einmal übers Handy gekauft. "Dabei sind natürlich auch niedrigvolumige Artikel wie Klingeltöne, Apps oder Handyhüllen stark vertreten", erklärte Stefan Hentschel, Head of Mobile Ad Sales von Google Deutschland.
Der Online-Konzern will mit den Studien zunächst die deutschen Unternehmen auf das "verschenkte Marktpotenzial" aufmerksam machen. Rund 60 Prozent der Nutzer erwarteten von mobilen Websites eine Nutzerfreundlichkeit, vergleichbar mit jener herkömmlicher Seiten, heißt es da. Demgegenüber bieten laut Google rund zwei Drittel von den Top 500 der im Online-Marketing aktiven Unternehmen noch keine mobil optimierten Websites an. Nur 33 Prozent der Firmen betreiben M-Commerce-Angebote.
Dieses Potenzial sollen die Unternehmen auch mit Googles mobilen Werbediensten erschließen; darauf spekuliert der Konzern. Eine generelle Ablehnung der Mobile-Werbung durch Verbraucher kann Hentschel nicht bestätigen - "gerade mit Blick auf Search. Die entscheidende Frage ist immer: Wie ist Werbung gemacht? Wenn der Konsument einen Mehrwert bekommt, wird die Werbung auch akzeptiert."
Weltweit hat Google im vergangenen Jahr schon eine Milliarde US-Dollar mit Mobile-Werbung umgesetzt. Hentschel soll diesen Bereich nun in Deutschland pushen. Er ist seit Anfang April Chef eines eigenen Verkaufsteams für Mobile-Werbung bei Google. Der Konzern bietet Werbung in der mobilen Suche, ein eigenes Display-Network, In-App-Werbung über das 2009 übernommene Netzwerk Admob sowie Werbung in der mobilen Version von Youtube. Am meisten genutzt wird bisher mobile Suchwerbung. Auch hier gibt es noch Luft nach oben: "Die Suchwortkampagnen der Unternehmen sind überwiegend noch nicht mobil optimiert - hier empfehlen sich jedoch auf die mobile Nutzung zugeschnittene Keyword-Sets und Landingpages."
Zudem rät Hentschel dazu, die spezifischen Möglichkeiten von Smart-
phones zu nutzen. Google bietet Click-to-Call-Anzeigen, mit denen die Nutzer direkt beim Unternehmen anrufen können, sowie Standorterweiterungen, mit denen dem Nutzer direkt die am nächsten liegende Filiale angezeigt werden kann. "Durch diese Formate können die Klickraten um bis zu 30 Prozent gesteigert werden." (re)
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