12.04.2011 - Die Zerschlagung der insolventen Schlott Gruppe hat begonnen. Zwei Schlott-Unternehmen wurden heute von jeweils unterschiedlichen Investoren übernommen: Der Geschäftsbetrieb von U.E. Sebald Druck in Nürnberg geht nun in die Hände von Burda Druck. Die Werbeagentur Media-2-Print wurde von der Unternehmensgruppe Stark übernommen. Für die beiden Hamburger Broschek-Gesellschaften wurde kein Käufer gefunden: Sie müssen schließen.
Ein möglicher Käufer für Broschek Tiefdruck und Broschek Services sei in letzter Minute wieder abgesprungen, teilte der Insolvenzverwalter mit. Nun wird der Geschäftsbetrieb geordnet stillgelegt. Betroffen sind rund 200 Mitarbeiter. Aufgrund der Situation bleibe keine Alternative, so der Insolvenzverwalter Siegfried Beck. "Ich bedaure es persönlich sehr, dass es nicht möglich ist, Unternehmen und Arbeitsplätze zu retten."
[f1]Bei den beiden übernommen Gesellschaften bleiben jeweils ein Großteil der Arbeitsplätze erhalten. Bei U.E. Sebald müssten zur Sicherung der Rentabilität des Standortes 53 Kündigungen ausgesprochen werden, so der Insolvenzverwalter. Beck hatte am Tage der Insolvenzeröffnung unabhängig vom Verkauf mit dem Betriebsrat einen Interessenausgleich und Sozialplan ausgehandelt. 220 Arbeitsplätze sollen verbleiben. Burda Druck will durch die Übernahme die eigene Wettbewerbsfähigkeit sichern. Der Käufer will Sebald in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat und der Belegschaft in eine langfristig gute Zukunft führen. Dies werde jedoch kein leichter Weg sein, meinte Burda-Druck-Geschäftsführer Egon Weimer. "Denn der europäische Druckmarkt wird auch in Zukunft von einem harten Wettbewerb geprägt sein." U.E. Sebald habe jedoch jahrzehntelange Tiefdruckerfahrung, verfüge über einen zeitgemäßen Maschinenpark und eine hochqualizifierte Belegschaft, so Weimer weiter.
Die Schlott-Werbeagentur Media-2-Print wird vom neuen Eigner in M2P Medienfabrik umbenannt. Käufer Stark übernimmt 33 der ursprünglich 47 Media-2-Print-Mitarbeiter. Der Geschäftsübergang ist laut Insolvenzverwalter bereits erfolgt. Die Stark Unternehmensgruppe ist auf Mediendienstleistungen spezialisiert und beschäftigt nach eigenen Angaben bundesweit 2.500 Mitarbeiter. Beide Investoren passen nach Ansicht von Siegfried Beck in Marktausrichtung und Portfolio gut zu den jeweils von ihnen übernommenen Schlott-Gesellschaften.
Über die Kaufpreise wurde Stillschweigen vereinbart. Dem Kaufvertrag mit Burda Druck müssen noch die Kartellbehörden zustimmen.
Für die anderen deutschen Schlott-Gesellschaften dauern die Verkaufsverhandlungen an: Die DVN Druckverarbeitung Nürnberg, die Schlott GmbH in Freudenstatt, die WWK Druck in Landau und die Broschek Rollen-Offset in Lübeck. "Ich bin zuversichtlich, dass auch noch andere Schlott-Gesellschaften verkauft und damit weitere Arbeitsplätze gerettet werden können", sagte Beck. (re)
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