Neuer Personalausweis ringt um Aufmerksamkeit

29.03.2011 - Nun ist er da - der neue elektronische Personalausweis. Gut 60 beantragte Online-Anwendungen, circa 20 davon live, und 2,7 Millionen ausgegebene Ausweise, so ließe sich eine erste Bilanz in Zahlen ziehen. Die Frage nach der Bewertung des neuen Dokuments - positiv oder negativ und nach dem Sinn für Bürger und Unternehmen - ist damit jedoch nicht beantwortet. ONEtoONE hat fünf Monate nach dem Beginn der neuen Ausweis-Ära nachgefragt, beim Bundesinnenministerium, bei Ageto, einem Dienstleister für die Software-Integration, und bei potenziellen Diensteanbietern.

Die ersten Meldungen nach dem Start waren wenig positiv. Am 3. November, kurz nach dem Live-Gang der Applikation, die für die Online-Funktionen des elektronischen Ausweises nötig ist, verkündete ein Hacker die ersten Schwachstellen der Anwendung. Ergebnis: Die Ausweis-App blieb bis Anfang Januar offline. Es folgten Meldungen über Verzögerungen bei der Auslieferung, und natürlich mehrten sich Kommentare zu fehlenden Anwendungen. Seit einigen Wochen ist es jedoch ruhiger geworden um das wichtigste Dokument im Portemonnaie. Sind die Probleme gelöst, oder hat das Interesse nachgelassen? Vielmehr scheint der Ausweis anzukommen, wenn auch langsam.

Die Einführung des neuen Personalausweises hat weniger Wirbel verursacht als gedacht - sowohl positiv als auch negativ. "Die Antragszahlen sind seit November auf einem normalen Niveau geblieben. Leider gab es keinen Ansturm der First-Mover auf die Ämter", bedauert Andreas Reisen, Referatsleiter Pass-, Ausweiswesen und Identifizierungssysteme beim BMI (Bundesministerium des Inneren). "Das lag wohl vor allem auch daran, dass es bei der Ausweis-App und der Auslieferung der Dokumente im November und Dezember zu Verzögerungen gekommen ist."

[f1]Reisen wehrt sich jedoch gegen Negativmeldungen und würde auch ein zweites Mal alles ebenso handhaben. Dafür hat er seine Gründe, unter anderem bezüglich der Applikation für die Online-Funktion des Ausweises. "Dass die Ausweis-App bis zum 3. Januar nicht verfügbar war, lag an einer Schwachstelle, die nicht die App oder den Ausweis betraf, sondern die Update-Funktion der Ausweis-App", erklärt er. "Diese hätte unter Vorliegen bestimmter Voraussetzungen ausgenutzt werden können, um beispielsweise Schad-Codes auf den Computer zu laden. Der Personalausweis oder die App waren selbst aber nicht betroffen. Und ein neues Problem ist das auch nicht." Das bestätigt Christian Bruntsch, Leiter E-Government beim Dienstleister Ageto. "Der Fehler lag nicht in der Infrastruktur der Ausweis-App, sondern war ein Problem in einer Standardkomponente."

Die scheinbar geringe Zahl der verfügbaren Online-Dienste, rund 20 sind laut Reisen live, seien ebenso keine Enttäuschung. "Es ist eine Frage der Erwartungshaltung, ob man das negativ oder positiv bewertet. Denn noch können Unternehmen ja die Einsparpotenziale kaum heben, da erst rund drei Prozent der Bürger den neuen Ausweis besitzen. Viele neue Diensteanbieter stehen jedoch in den Startlöchern. Das habe ich auf der Cebit gesehen."

[f2]Ageto-Vorstand Sascha Sauer persönlich sind zwar "viel zu wenige" Anwendungen online, viel mehr sind seiner Meinung nach jedoch nicht zu erwarten gewesen. Bruntsch ist optimistisch: "Wenn die ersten Anbieter Effektivitätssteigerungen nachweisen, werden weitere Dienste folgen."

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