28.02.2011 - Die Suchmaschine Baidu bleibt in China weiter auf dem Vormarsch: Im Geschäftsjahr 2010 verzeichneten die Betreiber nach eigenen Angaben einen Umsatz von 7,91 Milliarden Renminbi (umgerechnet etwa 883 Millionen Euro) und damit einen Anstieg von 78 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Ergebnis stieg sogar um fast 147 Prozent auf 3,96 Milliarden RMB (442 Millionen Euro).
Es könnte kaum besser laufen für Baidu. Denn hinzu kommt, dass die Suchmaschine zuletzt ihren Marktanteil in China weiter ausbauen konnte. Laut Informationen des chinesischen Martforschers Analysys International belegt Baidu im Reich der Mitte einen Marktanteil von 75,5 Prozent. Der Anteil von Google am chinesischen Suchmaschinenmarkt sei demgegenüber im letzten Quartal 2010 zum vierten Mal in Folge gesunken, auf nun 19,6 Prozent.
Google hatte Anfang 2010 angekündigt, seine Suchergebnisse nicht mehr, wie vom chinesischen Regime verlangt, zu zensieren. Ab März wurden die Besucher der chinesischen Google-Seite auf Google Hong Kong umgeleitet, wo die Ergebnisse nicht zensiert werden. Medienberichten zufolge war der Zugriff auf die Google-Seite daraufhin von China aus nur eingeschränkt oder sehr langsam möglich. Im Juni schließlich hob Google die Weiterleitung nach Hong Kong auf, weil die chinesischen Behörden laut Google damit gedroht hatten, Googles Geschäftslizenz für China nicht zu verlängern. Seitdem findet sich auf der Startseite von Google China lediglich ein Link auf die Hong-Kong-Version der Suche.
Ganz offenbar profitiert Baidu von dieser Entwicklung. Dies dürfte umso bitterer für Google sein, als Baidu in vielen Teilen seines Konzeptes an Google erinnert. Das Unternehmen erzielt alle seine Einnahmen mit Werbung. Ähnlich wie bei Googles Adwords können mit dem Werbedienst "Phoenix Nest" Anzeigen innerhalb der Suchmaschinenergebnisse geschaltet werden. Trotz des Gewinnsprungs von Baidu würde bisher nur ein kleiner Teil der chinesischen Wirtschaft Suchmaschinenwerbung nutzen, so CEO Robin Li bei der Vorstellung der Jahresbilanz. Li hat deswegen ein Fortbildungsprogramm initiiert, mit dem die Unternehmer über die Möglichkeiten von Online-Marketing informiert werden sollen.
Der Baidu-Chef kündigte zudem an, weiter in soziale Dienste im Netz investieren zu wollen. Baidu habe von Anfang an soziale Komponenten in seine Dienste integriert und wolle weiter alles dafür tun, damit es Einstiegspunkt ins chinesische Netz bleibt, so Li weiter. Laut Medienberichten ist auch Facebook von China aus nur schlecht zu erreichen. (re)
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