02.03.2011 - "Im Jahr 2011 wird Augmented Reality den mobilen Mainstream erreichen" - das ist eine der fünf Vorhersagen von Juniper Research anlässlich des Mobile World Congress in Barcelona. Der US-Marktforscher hatte zuvor bereits einen Mobile Augmented Reality Report veröffentlicht, der prognostiziert, dass die weltweiten Umsätze, die durch Augmented Reality (AR) erzielt werden, bis zum Jahr 2015 auf 1,5 Milliarden US-Dollar steigen werden. Verschiedene Aktionen des Technologie-Dienstleisters Metaio haben bereits in den vergangenen Monaten gezeigt, dass AR durchaus massenkompatibel sein kann.
Junipers Prognose gründet auf mehreren Beobachtungen. So habe sowohl die Verbreitung AR-fähiger Smartphones als auch von AR-Software selbst zugenommen. Der Elektronikhersteller Samsung hat sich etwa dazu entschieden, mehrere seiner Mobiltelefone künftig mit vorinstallierten AR-Browsern auszustatten. Zudem hätten große Marken wie Carlsberg und Coca-Cola mobile Werbekampagnen mit AR-Elementen durchgeführt.
Auf diese Weise würden Medieninteresse und öffentliche Aufmerksamkeit zunehmen, auch wenn die Verbraucher noch nicht immer unbedingt verstünden, wie AR funktioniere, so Studienautor Windsor Holden. Durch die zunehmenden Aktivitäten würde jedoch der gesamte Markt aufgeklärt - sowohl Verbraucher als auch Werbetreibende. Entwickler und Verbraucher müssten jedoch noch davon überzeugt werden, dass AR mehr sei als ein Gimmick. Laut Juniper liegt dies aber auch daran, dass das ganze Potenzial von AR bisher noch nicht ausgeschöpft worden sei.
Viel Aufmerksamkeit beim Experimentieren mit AR hat zuletzt Metaio erzeugt. Das Münchner Technologie-Unternehmen hatte im Januar beispielsweise mit dem TV-Sender Pro Sieben kooperiert. In dessen Wissens-Show Galileo wurde ein Quiz durchgeführt, an dem die Zuschauer per Handy teilnehmen konnten.
Auf dem Fernsehbildschirm wurde eine Frage mit drei Auswahlmöglichkeiten eingeblendet. Hielten die Zuschauer ihr Smartphone (auf dem sie zuvor Metaios Software Junaio installiert haben mussten) vors TV, sahen sie durch die Handykamera auf dem Telefonbildschirm ebenfalls die drei Antwortfelder. Durch Antippen eines Buttons konnten sie sich am Quiz beteiligen und direkt sehen, ob sie mit ihrer Antwort richtig lagen. Zudem wurden die Antworten an Pro Sieben übermittelt und ausgewertet. Laut Metaio war die Aktion ein großer Erfolg: Galileo war auf dem ersten Platz unter den deutschen Twitter-Trends, zudem sei die TV-Quote in der Zuschauergruppe von 14 bis 49 Jahren um 14 Prozent gestiegen. Pro Sieben plant deswegen laut Metaio weitere AR-Aktionen.
Ein noch größeres Publikum als Galileo in Deutschland hatte der Football Superbowl in den USA. Im Rahmen dieses Sportgroßereignisses arbeitete Metaio mit der Tageszeitung "USA Today" zusammen. Vor dem Spiel konnten die Junaio-Nutzer sich auf ihrem Handy das Stadion in einer 360-Grad-Panorama-Ansicht ansehen. Drehte sich der Nutzer, so veränderte sich auch die Perspektive auf dem Bildschirm. Zudem konnten die Leser von "USA Today" in der am Tag nach dem Finalspiel erscheinenden Ausgabe durch das Abfotografieren eines Artikels den entscheidenden Spielzug der Superbowl noch einmal in einer virtuellen Animation auf ihrem Handy ansehen. (re)
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