09.02.2011 - "E-Mail ist out", "wird zum Rentnermedium" - so lautete das Fazit vieler Meldungen, nachdem der Marktforscher Comscore seine Studie "The 2010 US Digital Year in Review" vorgelegt hatte. Eine der zentralen Erkenntnisse: In den USA ist im vergangenen Jahr die Gesamtzeit, die Surfer mit der Nutzung web-basierter E-Mail-Dienste verbracht haben, um acht Prozent gesunken. In der jungen Nutzergruppe von zwölf bis 17 Jahren brach die Nutzungszeit sogar um 59 Prozent ein. In Deutschland sieht die Situation jedoch (noch?) anders aus - das zeigen Zahlen, die ONEtoONE exklusiv vorliegen.
So ist laut Comscore in Deutschland die Gesamtnutzungszeit von E-Mail-Diensten von 2.459 Minuten im Dezember 2009 auf 2.695 Minuten im Dezember 2010 gestiegen. Auch die Zahl der Elektropostnutzer hat insgesamt zugenommen: von 31,7 Millionen im Dezember 2009 auf 35,6 Millionen im Dezember 2010.
Es gibt trotzdem berechtigten Anlass zur Sorge für die deutsche E-Mail-Branche. Denn trotz des skizzierten moderaten Wachstums kann die E-Mail hierzulande den sozialen Netzwerken nicht mehr das Wasser reichen. Im Dezember 2010 verbrachten die deutschen Internetsurfer mit insgesamt 11.537 Minuten den größten Teil ihrer Web-Nutzungszeit in sozialen Netzwerken. Auf Platz zwei liegen Entertainment-Angebote im Web (9.698 Minuten), auf Platz drei die Portale (7.758 Minuten). Die Nutzung von E-Mail nimmt mit 2.695 Minuten lediglich 3,6 Prozent der Zeit ein, die die Nutzer im Web verbringen. In den USA beträgt der Wert immerhin noch gut 10 Prozent.
"Es wird für die mailenden Unternehmen immer schwieriger, mit ihren Kampagnen die E-Mail-Empfänger direkt zu erreichen", kommentierte Ralf Haberich diese Zahlen. Haberich ist General Manager für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei Comscore. Er war zuvor ebenfalls General Manager beim Web-Analyse-Dienstleister Nedstat, der im vergangenen Jahr von Comscore übernommen wurde. "Es stellt sich die Frage, wie man den Erfolg der Kampagnen messen und die Mailing-Aktionen entsprechend optimieren kann. Die Zeiten, in denen ein einfaches Mailing alleine ausreicht, sind längst vorbei", so Haberich weiter.
Sehr erfolgsversprechend sind in den Augen des Comscore-Managers gezielte Kampagnen, die mittels Segmentierung auf entsprechende Empfänger zugeschnitten werden. "Dies gilt insbesondere für die Gewinnung von Kunden, die auf ein erstes Mailing nicht oder nicht wie gewünscht reagieren. Hierfür werden Erkenntnisse aus der Webanalyse in die Mail-Kampagne integriert mit dem Ziel, durch eine intelligente Segmentierung der Zielgruppen jedem einzelnen Kunden überzeugende Botschaften zu übermitteln."
Genaue Zahlen zum europäischen Online-Markt finden sich in der Comscore-Studie "The 2010 European Digital Year in Review". Sie soll bis zum 21. Februar erscheinen. (re)
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