02.02.2011 - Michael Backes will dem Internet das Vergessen beibringen. Der Inhaber des Lehrstuhls für Informationssicherheit und Kryptografie an der Universität des Saarlandes hat eine Technologie entwickelt, mit der Nutzer die Daten, die sie dem Internet anvertrauen, mit einem Verfallsdatum versehen können.
Die Anwendung basiert auf einer Erweiterung, die Websurfer in ihrem Browser einbinden müssen, und funktioniert bisher nur bei Bildern. Die Bilddateien werden verschlüsselt und können nur mit einer installierten Erweiterung angesehen werden. Ist das "Verfallsdatum" des Bildes erreicht, soll es nicht mehr entschlüsselbar sein.
Backes nennt die Technologie X-Pire (von engl. "to expire": verfallen) und vertreibt sie über eine gleichnamige Firma. Die Nutzung der Software, um Bilder zu betrachten, ist kostenlos. Die Verschlüsselung von Bildern ist kostenpflichtig und verlangt den Abschluss eines Abonnements.
Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner lud Backes ein, X-Pire im Rahmen einer Konferenz ihres Ministeriums zu präsentieren. Im Netz wurde die Technologie daraufhin stark kritisiert - sie basiere auf einer alten Idee, die bisher schon nicht funktioniert habe, schütze nicht gegen die Anfertigung von Screenshots und würde sich wegen der Kosten nicht durchsetzen.
Neben Aigner hat Backes aber bereits weitere Unterstützer gefunden. X-Pire gehört nun zur Scheer Group - einem neu gegründeten Unternehmensnetzwerk von August-Wilhelm Scheer, Präsident des Bitkom und Gründer des Software- und Beratungshauses IDS Scheer. Die Scheer Group stellt sich erstmals auf der Cebit im März vor. (re)
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