03.09.2010 - Mobile Marketing gilt seit Jahren als Zukunftsbranche, der Durchbruch lässt allerdings noch auf sich warten. In Deutschland wollen Anbieter jetzt verstärkt tragfähige Konzepte für werbefinanzierte Mobilfunktarife entwickeln.
Schon vor fast vier Jahren stieg das britische Unternehmen Blyk in Kooperation mit Orange in den Markt ein. Bis Ende 2009 nutzte Blyk eine eigene Plattform, um den Werbetarif anzubieten, seitdem übernimmt Orange das mit dem Tarif "Monkey". Primär richtet sich das Angebot an 16- bis 24-Jährige. Sie bekommen eine Sim-Karte, monatlich Frei-SMS und beispielsweise kostenlose Musik-Downloads. Im Gegenzug erhalten die User Werbung aufs Handy. Laut Blyk erzielen einige Kampagnen einen Response von bis zu 30 Prozent. Um die 100.000 Nutzer seien regis-triert. Seit Mai 2010 ist der Dienst in Kooperation mit Vodafone auch in den Niederlanden vertreten - mit Response-Raten von bis zu 50 Prozent, so Blyk. Als Nächstes sei der Einstieg in Indien geplant. Auch mit weiteren Partnern in Europa sei man im Gespräch.
2009 ging in Deutschland die E-Plus-Tochter Gettings an den Start. Nutzer erhielten Werbung und dafür finanzielle Vergünstigungen oder Freiguthaben. Gettings wurde kürzlich eingestellt und soll ab Ende 2010 mit einem neuen Konzept relauncht werden. "Wir haben zwar durchweg positive Resonanz, sowohl von den Werbepartnern als auch den Konsumenten und unsere Ziele zufriedenstellend erreicht. Aber natürlich haben wir auch Dinge in diesem Jahr gelernt. Zudem hat sich der Markt verändert", erklärt Daniel Euler, Geschäftsführer von Gettings. Künftig werde es keine Sim-Karten mehr geben, sondern einen netzunabhängigen Dienst. Das Angebot solle von einem Push- zu einem Pull-Modell verändert werden, wo User aktiv Werbung anfordern. Es werde auch keine finanziellen Prämien mehr geben, sondern eine Incentivierung über die Werbetreibenden, so Euler. Die Online-Plattform werde zudem verstärkt ins mobile Device verlegt. Aktuell befindet sich Gettings im Screening nach einem Vermarkter.
Seit Mai 2010 ist auch die Prepaid-Marke Netzclub von O2 am Markt. Der Tarif verspricht gegen Werbung eine (begrenzte) Flatrate für Gespräche, SMS und zum Surfen. Bedingung: Einmal monatlich muss auf eine Werbebotschaft reagiert werden. Sonst wird auf einen normalen Bezahltarif umgestellt. An Netzclub können auch User von Windows Live Messenger und Windows Live Hotmail teilnehmen. (kb)
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