08.06.2010 - Google will den Inhabern von Rechten an Bewegtbildinhalten das Aufspüren von Videomaterial erleichtern, das Dritte ohne Genehmigung bei Googles Videoplattform Youtube eingestellt haben. Die Copyright-Inhaber müssen dafür Google ihre Inhalte, oder zumindest "Fingerabdruck"-Referenzdateien zum Abgleich zur Verfügung stellen. Wird ein Inhaberrechtsverstoß festgestellt, können die Betroffenen das Video entweder sperren lassen, oder von dem Upload profitieren - durch eine Werbevermarktung des Videos und der Beteiligung an den daraus entstehenden Einnahmen. Über 1.000 Unternehmen nutzen das Angebot bereits, darunter große Namen aus der Entertainment- und Sport-Branche.
Im Zentrum des Angebots steht die Technologie Content ID, die von jedem Video auf Basis der Bild- und der Ton-Spur eine Art "Fingerabdruck" erstellt. Mit Content ID soll es ebenfalls möglich sein, dass auch Ausschnitte aus längeren Filmen oder Sportübertragungen oder neu zusammen geschnittene Videos als urhebergeschützt erkannt werden. Die Anwendung wurde von einem 45-köpfigen Team in Zürich entwickelt und ist bereits seit zwei Jahren im Einsatz; mittlerweile nutzen mehr als 1.000 Partner das Tool, das Google am Montag in Hamburg erstmals ausführlicher der Presse vorstellte.
"Das ist eines der komplexesten und ausgeklügelten Copyrighttools, das wir haben", sagte Oliver Heckmann, Leiter des Entwicklerteams. Ziel sei es gewesen, eine komplett skalierbare und automatisierte Technologie zu entwickeln. "Wir sind sehr selbstbewusst, weil wir glauben, die perfekte Lösung gefunden zu haben", so Heckmann weiter. Content ID vergleicht bereits während des Uploads jedes Video mit der aktuellen Referenzdatenbank. Auch der bisherige Bestand der Youtube-Videos wird in einem so genannten Legacy Lookup regelmäßig mit dem wachsenden "Fingerprint"-Archiv abgeglichen. Nach Unternehmensangabe umfasst die Youtube-Plattform Videomaterial mit einer Gesamtlänger von 1.700 Jahren. "Zurzeit schaffen wir es, an einem Tag 100 Jahre an Videomaterial mit unserer Referenzdatenbank abzugleichen", so Heckmann.
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