30.04.2010 - In Sachen Video-Ad-Vermarktung müsse in Deutschland noch einiges geschehen. Das sagte Marco Feuchter von Tremor Media auf dem New-TV-Fachgruppen-Treffen von Hamburg@work. Im Anschluss zeigten andere Marktteilnehmer, wie Video Advertising bereits jetzt erfolgreich sein kann.
Marco Feuchter, Publisher Development Director vom Online-Videovermarkter Tremor Media, gab den rund 50 anwesenden Fachgruppenbesuchern zunächst einen kleinen Überblick über den Video-Ad-Markt in und um Deutschland. Dabei verdeutlichte er, dass Video-Advertising derzeit national lediglich einen Bruchteil der TV-Werbe-Spendings ausmache. Außerdem zeigte er Vor- und Nachteile der Vermarktung für Publisher auf und verdeutlichte, dass Re-Targeting auch im Video-Ad-Bereich ein großes Thema werden könnte.
Stefanie Möbius, Leiterin Marketing und Vertrieb bei der Euro 1 AG, zeigte wiederum, wie das Unternehmen es schafft seinen Online- und TV-Musiksender Yavido für Werbekunden attraktiv zu machen und dass, obwohl das reine Musikfernsehen schon fast als ausgestorben galt. "Aus kommerzieller Sicht ist es ein Must-have für junge Sender Standardwerbeformen wie Unterbrecherspots, Video-Ads oder Standardbanner anzubieten", sagt Möbius über das Yavido-Konzept. Gleichzeitig müsse man sich auf eine klassisch werberelevante Zielgruppe wie die der 14- bis 49-Jährigen fokussieren. Das Einsetzen von Sonderwerbeformen wie interaktive Bauchbinden oder Wettbewerbe würde anschließend helfen, die werbliche Kommunikation authentischer und wirkungsvoller zu gestalten. Diese speziellen Werbeformen ließen sich dann wiederum auf eine dezidiertere Zielgruppe zuschneiden.
Dass bewegte Bilder auch im Print-Bereich mit Hilfe eines Video-in-Print-Ads (VIP Ad) zum Einsatz kommen können, verdeutlichte Yungfeng Cui, Leiter Media Solutions von Gruner + Jahr, mit einem Case für den Universalsender Otto (ONEtoONE berichtete). Das VIP Ad kam anlässlich einer Kampagne für den Otto-Katalog im Januar 2010 zum Einsatz. Ausgewählte Abonnenten der Zeitschrift "Gala" hatten dabei eine vierseitige Beilage inklusive eines integrierten 2,7 mm dünnen LCD-Bildschirms erhalten, über den sie diverse audiovisuelle Inalte anschauen konnten.
Mit einer Soap Opera zur Bundestagswahl 2009 wollte die Agentur Nordpol in Zusammenarbeit mit der Nordpol-Tochter Interpol, Studio Hamburg, der UFA TV & Spielfilm Produktion und der Firma Beckoffice jungen Menschen vermitteln, dass Wahlen großen Einfluss auf ihr Leben haben können. Dafür wurden Stories im TV und Online ausgestrahlt, die auf den Wahlprogrammen der Parteien basierten und mit Politikwissenschaftlern bzw. der Bundeszentrale für politische Bildung abgestimmt waren. Vier Folgen wurden ausgestrahlt, wobei die Zuschauer am Ende durch die Wahl einer Partei mitentscheiden konnten, wie es in der kommenden Folge weitergehen sollte. Mit dem Resultat sei die Agentur laut Ingmar Bartels, Kreativ-Director von Nordpol, sehr zufrieden gewesen. Nach vier Wochen hatten die Daily Soap rund 1 Million Zuschauer gesehen und zahlreiche Medien hatten über die Aktion berichtet. Ob es das Format zur kommenden Bundestagswahl jedoch noch einmal geben werde, da ist sich Bartels zum jetzigen Zeitpunkt nicht sicher. Potenzial sehe er aber noch im Ausbau der einzelnen Handlungsfäden.
Als New-TV-Startup stellte Elbdorado-Geschäftsführer Martin Berens abschließend das Projekt Motorredaktion.com vor, eine B-to-B-Plattform, die Auto-Videocontent für unterschiedliche Distributionsplattformen produziert. (sl)
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