26.04.2010 - Schon wieder eine Pleite im Dialogmarketing: Der Briefdienstleister Xanto hat Ende vergangener Woche Insolvenz anmelden müssen. Grund: Vodafone, größter Kunde von Xanto, ist kurzfristig abgesprungen. Als Insolvenzverwalter wurde Dr. Jörg Nerlich eingesetzt, der sich schon um Quelle gekümmert hat.
"Das ist sehr bitter", sagte Xanto-Geschäftsführer Christian Holland-Moritz im Gespräch mit ONEtoONE. "Wir hatten gerade, also im Oktober vergangenen Jahres, den Break Even erreicht." Vodafone habe für 70 Prozent des Umsatzes von Xanto gestanden; der Absprung des Großkunden habe nicht mehr aufgefangen werden können. Dann drohte die Zahlungsunfähigkeit.
Von der Insolvenz sind 25 Mitarbeiter betroffen. Gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter will Holland-Moritz nun ein Konzept erarbeiten, wie Xanto auf kleinerem Niveau weitergeführt werden kann. Der Geschäftsführer kann sich vorstellen, sich etwa auf die Zustellung von Werbesendungen inklusive Katalogversand zu spezialisieren. Laut Holland-Moritz beginnt das Insolvenzverfahren in etwa drei Monaten. Bis dahin solle das neue Konzept stehen. Bislang hatte Xanto für 110 regionale Briefdienste überregionaler Aufträge gemanagt.
Die Ursache für die Insolvenz sieht Xanto-Geschäftsführer Holland-Moritz bei der Deutschen Post. Die senke nämlich zum 1. Juli massiv die Preise. In der Tat hatte Brief-Vorstand Jügen Gerdes vor Kurzem eine Preisoffensive angekündigt. "Die Sicherung von Mengen und Umsatz hat Vorrang, und dafür verzichten wir auf einen jährlichen Ergebnisbeitrag in niedriger dreistelliger Millionenhöhe", sagte Gerdes der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ("FAZ"). Der Zeitung zufolge will der Bonner Konzern von Juli an seine Rabatte erhöhen. Grund: Die Belastung der Geschäftskunden durch die Mehrwertsteuer soll aufgefangen werden. Xanto-Chef Holland-Moritz spricht von bis zu 38 Prozent günstigeren Angeboten. (te)
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