Proximity

Schippers Wachstumsschmerz

29.04.2010 - Michael Schipper, CEO von Proximity Germany, hat gut lachen. Die zur BBDO-Gruppe gehörende Hamburger Agentur erreichte 2009 das beste Geschäftsjahr seit ihrem Bestehen und ist auch in diesem Jahr mit Neukunden wie DHL, Schleich und Edeka gut im Geschäft.

"Wir haben Wachstumsschmerz, weil wir nicht genügend gutes Personal finden", sagt Schipper und macht deutlich, dass die Agentur zwar personell um rund zehn Prozent wachsen wolle, die Betreuung der Bestandskunden aber stets Vorrang habe vor der Neukundengewinnung. "Deshalb müssen wir derzeit auch manche Pitches von Anfang an absagen, weil wir sonst unsere Bestandskunden nicht sauber bedienen könnten."

Proximity Germany positioniert sich selbst als Multikanal-Agentur, hat aber laut Schipper nichts dagegen, auch als Dialogagentur betitelt zu werden. "Es ist mir ehrlich gesagt egal, ob man uns jetzt als Dialog- oder Digitalagentur bezeichnet. Worauf es schließlich ankommt, ist ein guter Consumer-Insight, eine segmentierte Ansprache der Verbraucher und das Orchestrieren der Medienvielfalt."

Das Dialogmarketing sei, so Schipper, auch weiterhin ein Wachstumsmarkt. Nur die rein klassisch ausgelegten Dialogagenturen hätten es künftig schwer, da ihnen eine Art permanenter Zeitgeist fehle. "Diese Agenturen sind ihren Kunden nicht einen Schritt voraus, was sie aber sein müssten, um erfolgreich zu bleiben." Selbst Top-Kreativagenturen wie z.B. Jung von Matt dürften es deshalb, so Schipper, künftig schwer haben. Zwar wolle Jung von Matt durch die Verpflichtung von Peter Figge voraussichtlich im Multikanal-Bereich aktiver werden, nur dürfte er es wiederum schwer haben, das tradierte Denken in den Köpfen der Menschen dort zu drehen. "Jung von Matt fehlt das Outstanding im Bereich der digitalen Lösungen. Sie haben schon oft versucht, etwas daran zu ändern, und sind doch eigentlich immer wieder damit gescheitert."

Einen Trend sieht der Agenturchef hinsichtlich der Kommunikation mit den Verbrauchern. Nicht der Konsument ändere sich, sondern die Kommunikation und die Sichtweise darauf, wie sie künftig stattzufinden habe. "Menschen reden heute miteinander über Marken, und die Kommunikation verändert sich immer mehr in Richtung Pull statt Push." Großes Potenzial sieht Schipper deshalb in Social-Media-Angeboten wie Facebook. "Dieses Medium wird sich durchsetzen und wird Marken immer stärker beeinflussen." (sl)

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