20.04.2010 - Der Technologiedienstleister Wunderloop hat am 20. April in Hamburg Insolvenzantrag gestellt. Dies bestätigte eine Unternehmenssprecherin gegenüber ONEtoONE. Dem Unternehmen fehle die Zwischenfinanzierung bis zum Einstieg zweier weiterer Investoren.
"Wenn nicht mehr sicher gestellt ist, dass man alle offenen Rechnungen der nächsten Monate begleichen kann, muss man aus rein rechtlicher Sicht Insolvenz beantragen", so die Sprecherin. "Wir sind aber nicht bankrott oder verschuldet."
Grund für die drohende Zahlungsunfähigkeit ist nach Unternehmensangaben das Fehlen einer Zwischenfinanzierung. Wunderloop steht demnach kurz vor dem Einstieg zweier neuer Investoren: Zum einen hatte United Internet vor einiger Zeit angekündigt, eine Minderheit an dem Unternehmen übernehmen zu wollen. Zum anderen habe ein weiterer Investor Interesse, so die Sprecherin. Die "FAZ" spricht von Plänen der Telekom, bei Wunderloop einzusteigen. Bisherige Investoren seien, so die Wunderloop-Sprecherin, aber offenbar nicht bereit gewesen, bis zu dem Einstieg der beiden neuen Partner den Zahlungsfluss zu gewährleisten.
Wunderloop bietet Technologie zur zielgerichteten Auslieferung von Online-Werbung auf Basis von Nutzerprofilen an. Das Unternehmen habe das Erreichen der schwarzen Zahlen für das erste Quartal des Jahres 2011 angepeilt, so die Sprecherin: "Als Technologieunternehmen muss man in hohe Vorleistungen gehen, da dauert es einige Zeit, bis die Umsätze eingespielt werden." Trotz der Insolvenz glaube das Unternehmen an sein Geschäftsmodell.
In den vergangenen Monaten hatte sich das Geschäft von Wunderloop eigentlich äußerst erfolgreich entwickelt. Das Unternehmen übernahm die Weiterentwicklung von United Internets Targeting-Technologie TGP Open. Außerdem konnte Wunderloop die Targeting-Allianz Ad Audience von der unternehmenseigenen Technologie überzeugen. Ad Audience ist ein Joint Venture der Online-Vermarkter IP Deutschland (RTL), Sevenone Intermedia (Pro-Sieben-Sat1), Tomorrow Focus (Burda) und Gruner+Jahr. "Die Kundenverträge liegen auf dem Tisch, können aber zurzeit nicht unterschrieben werden", so die Sprecherin.
"Wir werden unser Geschäft jetzt ganz normal weiterführen", so die Wunderloop-Sprecherin. Durch das bei einer Insolvenz übliche offene Bieterverfahren könnten nun auch andere Investoren Wunderloop übernehmen. (re)
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