27.07.2009 - Michael Wolf und Christoph Weiss von Red Urban sprachen mit ONEtoONE über effiziente Kundenansprache in Zeiten schrumpfender Budgets.
Vor einem Jahr hat die Heye Group ihr On- und Offline-Dialogmarketing in Red Urban gebündelt. ONEtoONE fragte Geschäftsführer Michael Wolf und Deputy Managing Director Christoph Weiss nach einer Zwischenbilanz.
Welches Fazit ziehen Sie zwölf Monate nach der Umstrukturierung?Michael Wolf: Das erste Jahr Red Urban war ein ausgesprochen erfolgreiches Jahr für die neue Agenturmarke. Unsere Kombination von On- und Offlinekompetenz entspricht den inzwischen unerlässlichen Anforderungen des Marktes. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die kreative Leistungsfähigkeit der Agentur. Wir waren vom Start weg Nummer vier im internationalen Won-Report - und damit Deutschlands kreativste Dialog-Agentur. Ein dritter Grund ist der gesunde Mix aus Bestandskundenpflege und Neukundengewinn. Im vergangenen Jahr konnten wir Bestandskunden wie DPD, Neu.de oder Wrigley weiter an uns
binden, mit Neukunden wie Allianz24, Campari, Red Bull oder Partner.de konnten wir weitere Marken von
unserem Know-how überzeugen. Gerade haben wir ein internationales CRM-Projekt für unseren neuen Kunden Philips fertiggestellt.
Dem Münchner Standort wurde in Europa die Führungsrolle des Netzwerks zugesprochen. In welchen Bereichen setzt das Münchner Büro Maßstäbe, wie wird die Leitfunktion umgesetzt?Michael Wolf: Eine faktische Führungsrolle spielt keine Agentur innerhalb des Netzwerks. München ist jedoch der personalstärkste Standort und verfügt über die größte internationale Erfahrung, zum Beispiel in der Steuerung internationaler Kunden und Projekte. Philips und Novartis sind aktuelle Beispiele. Das Ziel ist, künftig nicht nur internationale Kunden und Projekte von einem Standort aus, sondern über das gesamte Red-Urban-Netzwerk hinweg zu betreuen. Im letzten Jahr konnten wir dabei erste Erfolge erzielen.
Was würden Sie als Alleinstellungsmerkmale von Red Urban nennen? Welche großen Kunden konnte die Agentur in jüngster Zeit überzeugen?Michael Wolf: Red Urban hat eine
Historie in vertriebsorientierter Kommunikation. In wirtschaftlich schweren Zeiten, wie wir sie aktuell vorfinden, ist gerade dieses Wissen für die werbetreibende Industrie von besonderer Bedeutung. Red Urban kennt die
Situation und Probleme von Vertriebs-organisationen. Dabei legen wir viel Wert auf eine strategisch-planerische Durchleuchtung und Herangehensweise. Deshalb werden alle Projekte bei Red Urban zuerst strategisch analysiert: Unser Planning bildet die Grundlage für unsere Betreuung. So konnten wir im letzten Jahr Kunden wie Allianz und K&L Ruppert für Red Urban gewinnen.
Wie viele Mitarbeiter hat die Agentur derzeit, und wie ist die Agentur zu personellem Wachstum eingestellt?Michael Wolf: Die Mitarbeiterzahl liegt aktuell bei rund 70 Mitarbeitern am Standort München. Die aktuelle gesamtwirtschaftliche Lage grenzt, wie bei vielen Agenturen, auch bei uns das personelle Wachstum etwas ein. Dennoch sind wir immer auf der Suche nach kreativen Köpfen, die bereit sind, mit uns über Kanalgrenzen hinweg zu denken und zu beraten sowie gefestigte Denkmuster über Bord zu werfen. In diesem Zusammenhang ist auch das Thema Weiterbildung bei uns sehr wichtig. Wir kooperieren in diesem Jahr erstmals mit der Dialog Akademie (DDA) und bieten die "Red Urban Academy" an, um unsere Mitarbeiter bei Entwicklungen und theoretischen Grundlagen stets auf dem neuesten Stand zu halten - von PoS-Support bis Social Commerce.
Herr Wolf, Sie waren zuvor Geschäftsführer von Heye 121. Welche Veränderungen hat die Umstrukturierung der Gruppe für Ihren Arbeitsalltag mit sich gebracht?Michael Wolf: Die früheren Agenturen Heye 121, Tribal DDB und Heye OMD 4CE haben bereits zuvor eng zusammengearbeitet. Die Bündelung in Red Urban war damit nur ein konsequenter Schritt hin zu einer ganzheitlichen Multikanal-Agentur für digitales Marketing und absatzorientierten Markendialog. Persönlich bedeutet die Umstrukturierung für mich, ständig bereit zu sein, mich mit immer neuen Entwicklungen, Trends und Techniken auseinander zu setzen und diese wertneutral auf ihre Relevanz für unsere Kunden, für die Agentur und für mich persönlich zu beurteilen.
Was sind aktuelle Trends beim Thema Digitalisierung, was wird hier 2009 vor allem noch Thema für Red Urban sein?Christoph Weiss: In Zeiten schrumpfender Marketingbudgets werden Qualität und Effizienz der Kundenansprache immer wichtiger. Wir merken derzeit, dass E-CRM-Lösungen und Kundenbindung mehr in den Fokus rücken. So haben wir zum Beispiel gerade zusammen mit Arvato Direct Services ein E-CRM-Portal für
Philips Spanien entwickelt sowie für K&L Ruppert die "Bestcard" als Kundenbindungsprogramm
realisiert. Beides findet überwiegend im digitalen Raum statt und wird immer wieder durch Offline-Kommunikations-anstöße vorangetrieben. Die Personalisierung von Websites aufgrund von User-Verhalten ist
sicher ebenfalls ein aktuelles Thema. Nach wie vor gewinnt das Internet von Tag zu Tag an Bedeutung. In
Zeiten von Twitter, Weblogs, Facebook & Co. muss die Zielgruppe einer Marke dort abgeholt werden, wo sie medial zu Hause ist.
Können Sie dafür ein Beispiel nennen?Christoph Weiss Ein Beispiel für diese Entwicklung ist der Aufbau der europaweiten Social-Media-Aktion "Can you make it?!", die wir für Red Bull umgesetzt haben. 177 Teams starteten einen Abenteuertrip quer durch Europa: Die einzige Ausstattung waren ein Handy zur Kommunikation und 20 Dosen Red Bull als Tauschwährung, um einen Trip nach Paris zu bewerkstelligen. Das Ergebnis war eine Microsite, die alle Erwartungen übertraf: In 17 Tagen besuchten über 190.000 User die Website - mit einer durchschnittlichen Verweildauer von mehr als zehn Minuten.
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