Vergleichbare Daten fehlen

02.07.2009 - Schon seit Jahren spüren die Zusteller von Haushaltswerbung den steigenden Qualitätsanspruch des Handels und lassen sich als Beweis ihrer Leistungsfähigkeit vermehrt Prüfsiegel ausstellen. Ständig kommen neue Prüfverfahren hinzu.

So hat das Council Zustellung des DDV 2007 ein Zertifizierungsverfahren eingeführt, um neue Qualitätsstandards zu definieren. Geprüft wird vom TÜV Rheinland nach 100 Kriterien, von der Auditierung der Organisationseinheiten über die Kundenzufriedenheit bis zur Mitarbeiterzufriedenheit.

"Wir wollten eine Prüfung von unabhängiger Stelle", sagt Martin Jacobi, Vorsitzender des Councils Zustellung und Geschäftsführer der Egro Direktwerbung in Obertshausen. Er betont die Transparenz des TÜV-Siegels. Alle Ergebnisse seien einsehbar. Bei anderen auf dem Markt befindlichen Prüfsiegeln wie dem des Werbe-Vertriebs-Organisationen-Verbundes (WVO) oder des GDZ-Siegels des Bundesverbands Deutscher Anzeigenblätter (BVDA), sei dies nicht der Fall.

Armin Diehl, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Zustellunternehmer (BDZU) und Geschäftsführer des gleichnamigen Zustellers, bezweifelt ebenfalls die Objektivität und Transparenz bei verbandsinternen Prüfungen: "Die sollten ehrlich sein und die einzelnen Ergebnisse kommunizieren. Aber die wollen ihre Mitglieder nicht verprellen." Seine Firma führt seit Kurzem das DDV-Siegel. Eine Prüfpflicht gibt es beim BDZU nicht.

Andere Zusteller wie die Duo Werbe-Vertriebsservice GmbH in Alfeld lassen sich gleich mehrfach zertifizieren. Neben dem für Mitglieder verbindlichen WVO-Siegel erwarb Duo kürzlich beim TÜV-Nord das Zertifikat für geprüfte Kundenzufriedenheit. Dieses Siegel haben die Hannoveraner vor einem Jahr in Konkurrenz zum TÜV Rheinland eingeführt.

Für Sebastian Goßmann von Sommer & Goßmann Media Management in Aschaffenburg spielen betriebsinterne Kriterien, wie sie vom DDV definiert wurden, für die Auswahl von Zustellunternehmen nur bedingt eine Rolle: "Die Kunden wollen Leistung sehen. Da zählt vor allem die Zustellquote." Sein Unternehmen bietet die Produktion von Werbemitteln sowie die Planung und Verteilung über ausgesuchte Dienstleister an. In puncto Qualitätssicherung vertraut Goßmann auf eigene Vor-Ort- oder Call-Center-Befragungen zur Leis­tungsermittlung.

Bis die Kunden verlässliche, vergleichbare Daten über die Leistungsfähigkeit der Zusteller erhalten, wird es jedenfalls noch dauern. Martin Jacobi schätzt die Zahl der professionellen Zustellunternehmen in Deutschland auf 460, von denen lediglich 120 in Verbänden organisiert seien. Für die unabhängigen Qualitätsprüfer gibt es also noch genug zu tun. (hub)

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