Gleichauf mit Publikumszeitschriften?

Im Werbemarkt kündigt sich eine kleine Revolution an. Wenn sich Online-Werbung weiter so gut entwickelt, dann könnte das Internet schon in diesem Jahr mit den Publikumszeitschriften gleichziehen.Das meint jedenfalls Arndt Groth, Präsident des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW). Groth stellte auf der Cebit die neuen Branchenzahlen des zum BVDW gehörenden Online-Vermarkterkreises (OVK) vor. Groth: "Das Internet als Werbemedium konnte im Vergleich zu den klassischen Werbemedien binnen vier Jahren um mehr als zehn Prozent zulegen. Wenn sich unsere Prognose für 2009 bestätigt, dann ziehen wir gleich mit den Publikumszeitschriften."

Zwar bekommt auch die Online-Werbung die Krise zu spüren, dennoch soll das Bruttowerbevolumen in diesem Jahr nach der OVK-Prognose um zehn Prozent auf vier Milliarden Euro steigen. Im zurückliegenden Jahr habe die Online-Werbung mit rund 3,65 Milliarden Euro erneut eine Rekordmarke erreicht. Damit hat sich die vom OVK im September 2008 getroffene Prognose erfüllt, die ein Wachstum von 25 Prozent vorsah.


Bewegtbild auf dem Vormarsch
Die neue Prognose sei "vorsichtig und konservativ", sagte BVDW-Vizepräsident Harald R. Fortmann - auch wegen der im vergangenen September erstmals notwendigen Korrektur der damaligen OVK-Prognose nach unten. Wichtig sei das Wachstum im zweistelligen Prozentbereich, so Fortmann.

Bei den Werbeformen sei eine Entwicklung weg von klassischen Formaten zu beobachten, so Fortmann. "Es muss innovativ sein, es muss Spaß machen!" Besonders Bewegtbildwerbung offenbart ein großes Potenzial: Der Einsatz von Videowerbemitteln ist im vergangenen Jahr um rund 236 Prozent gestiegen. Mit knapp unter 30 Millionen Euro ist der Anteil von Bewegtbildwerbung am Gesamt-Online-Werbevolumen aber noch vergleichsweise gering. (te/re)