Google lässt User bei neuem Targeting mitreden

11.03.2009 - Google startet ein neues Werbeprodukt: Mit den "Interest Based Ads", der auf Interessen der Nutzer basierenden Auslieferung von Werbung innerhalb des Google-Werbenetzwerks und auf Youtube, will der Konzern auch sein Display-Geschäft pushen. Die Nutzer können mitbestimmen, ob und nach welchen Interessen ihnen Werbung gezeigt wird.

Bei der Auslieferung der interessenbasierten Anzeigen wird berücksichtigt, welche Seiten der Nutzer sich auf Youtube und dem Google Content Network (GCN) angesehen hat. Besucht ein Nutzer beispielsweise regelmäßig Auto-Websites, so kann ihm innerhalb des GCN und auf Youtube Auto-Werbung auch auf solchen Seiten angezeigt werden, die sich inhaltlich mit andern Dingen befassen.Das Werbenetzwerk von Google umfasst Internet-Seiten aus dem Longtail-Bereich wie Nischen-Blogs sowie große Premium-Content-Websites wie etwa Focus.de. Die Website-Betreiber lassen über das Adsense-Programm Werbeplätze von Google verkaufen und mit Text-, Banner- oder Videoanzeigen belegen. Die Vermarktung ist nicht exklusiv. Auch auf Youtube will Google interessensbasierte Anzeigen ausliefern. Während das GCN performance-basierte Werbung ermöglicht, sieht Google Youtube eher als Branding-Instrument: Dort ist die Abrechnung nur auf Tausender-Kontakt-Preis-Basis möglich. Im GCN zahlen die Kunden wahlweise pro Klick auf die Werbung oder nach TKP.

Bisher war Google besonders mit den Textanzeigen Adwords auf den Ergebnisseiten seiner Suchmaschine erfolgreich. Über das GCN werden zurzeit noch mehr Textanzeigen als Banner- oder Videowerbung ausgeliefert, so eine Google-Sprecherin im Rahmen einer Pressekonferenz zum Start des Produktes. Mit dem neuen Angebot will der Konzern dies ändern und im Bereich der grafischen Werbung wachsen. "Durch die interessenbasierten Anzeigen erzielen wir genau jenen Match zwischen User-Interesse und Advertiser-Interesse, der uns bei Search schon einmal gelungen ist", sagte Thomas de Buhr, als Head of Media Solutions für den deutschen Displaymarkt von Google verantwortlich.

Für das neue Werbeprodukt speichert Google die Interessen der Nutzer in einem Cookie. Informationen aus den Suchanfragen der Nutzer bei Google werden dafür ebenso wenig genutzt wie die persönliche Identifizierung durch einen persönlichen Google-Account. Die Technik identifiziert alleine den Browser, nicht den einzelnen Nutzer.

Außerdem geht der Web-Gigant bei dieser Targeting-Form neue Wege in Sachen Transparenz und Mitbestimmung: Über einen Ads-Preference-Manager kann der Verbraucher sehen, welche Interessen für ihn gespeichert wurden, kann diese editieren, löschen oder bei Bedarf weitere hinzufügen. Dafür stehen 16 Kategorien mit weiteren Subkategorien zur Verfügung. Der Nutzer kann aber auch mittels eines Opt-out ganz aus der Erfassung seiner Interessen aussteigen. Er bekommt dann trotzdem noch Werbung angezeigt, nur keine interessensbasierten Anzeigen. Für den Opt-out muss der Nutzer einen Opt-out-Cookie auf seinem Rechner speichern oder ein Zusatzprogramm für seinen Browser herunterladen. Der Konzern habe Datenschutzbehörden weltweit über das neue Angebot vorinformiert, so ein Google-Sprecher. In Deutschland habe man mit dem Hamburger Datenschutzbeauftragten gesprochen.

Der Ads-Preference-Manager ist seit heute morgen über den Browser aufrufbar. Die Auslieferung interessenbasierter Anzeigen erfolgt in einer Betaphase ab dem 1. April mit einer kleinen Zahl von Publishern und Werbern in den USA und Europa. Der offizielle Start des Angebots ist für das dritte Quartal 2009 geplant. Ab Ende März will Google mit einer Roadshow dem Markt das neue Produkt vorstellen. (re)

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