Harte Zeiten für die Postbranche

26.02.2009 - Erstmals seit der Privatisierung der früheren Bundespost vor gut zehn Jahren und dem Börsengang im Jahr 2000 hat die Deutsche Post einen Gewinnverlust hinnehmen müssen. Und das bekommt nun auch der Briefbereich zu spüren.

Wie die Deutsche Post mitteilte, lag der Konzernverlust nach Minderheiten (inkl. Postbank) im Gesamtjahr 2008 bei 1,69 Milliarden Euro; im Jahr zuvor war ein Gewinn in Höhe von 1,38 Milliarden Euro verzeichnet worden.

Dass es nicht noch schlimmer gekommen ist, hat die Deutsche Post vor allem dem Geschäftsbereich Brief zu verdanken. Hier stieg das EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) um 14 Prozent auf 2,25 Milliarden Euro. Das klingt zunächst gut, liegt aber daran, dass die Bundesregierung der Post im Rahmen eines EU-Beihilfe-Verfahrens 572 Millionen Euro zurückzahlen musste. Ohne diese Rückzahlung wäre das EBIT nach Angaben der Deutschen Post um 14,9 Prozent zurück gegangen. Konzernchef Frank Appel begründete diesen Rückgang mit gestiegenen Transport- und Personalkosten, eine Umsatzsteuerrückstellung und dem Rückgang des Gesamtmarktes.

Im gesamten Briefmarkt konnte sich die Deutsche Post allerdings gut behaupten. Sie musste zwar einen leichten Umsatzrückgang von 1,2 Prozent auf 14,39 Milliarden Euro verkraften, konnte ihren Anteil am Gesamtmarkt trotz vollständiger Liberalisierung aber von 87,2 auf 87,7 Prozent steigern. Detailliertere Zahlen, etwa wie es im Geschäftsfeld Direktmarketing aussieht, legt der Konzern am 10. März vor. Einen Tag später folgt dann die Präsentation der "Strategie 2015".

Postchef Appel sträubt sich, eine Prognose für das laufende Jahr abzugeben. "Wir gehen davon aus, dass das Jahr 2009 für die gesamte Logistikbranche ein sehr hartes Jahr werden wird", sagte er lediglich. Der spürbare Nachfragerückgang im vierten Quartal habe sich im bisherigen Verlauf des ersten Quartals 2009 noch verstärkt und alle Regionen und die meisten Branchen erfasst. "Wir gehen davon aus, dass sich der Volumenrückgang in der ersten Jahreshälfte oder sogar noch länger im selben Maße fortsetzen wird."

Dass bei der Deutschen Post kräftig gespart werden muss, zeigt sich auch an den vermeintlich kleinen Posten. So hat Appel den Vorstandsmitgliedern der Deutschen Post nach Medienberichten die Bonuszahlungen gestrichen. Und die Präsentation der Zukunftspläne des Konzerns wurde vom schicken Barcelona ins heimische Bonn verlegt. (te)

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