GHP rüstet sich für 2009

04.01.2009 - Carl Michael Nägele ist erst seit drei Monaten im Amt - da muss er schon unbequeme Wahrheiten aussprechen.

"Wir alle können wohl davon ausgehen, dass es im Zuge der Finanzkrise und der Rezession Einschnitte geben wird", sagt Nägele, CEO der GHP Gruppe und Geschäftsleiter des Konzernbereichs Strategische Kunden und Lösungen (SKL) der Schweizerischen Post. "Ich glaube einfach nicht, dass das Dialogmarketing ungeschoren davonkommt."

GHP denkt deshalb über die Spezialisierung von Standorten nach, um - wie Nägele sagt - "Synergiepotenziale zu nutzen". Das heißt: "Redundante Dienstleistungen werden minimiert, andere werden dafür ausgebaut, wie zum Beispiel der Bereich Dokumenten-Output. Gleichwohl können wir den Abbau von Arbeitsplätzen nicht ausschließen, das hängt von der Auftragslage im kommenden Jahr ab."

Belastet wird GHP auch von den schärferen Datenschutzregelungen. "Die vorgesehene Gesetzesnovelle fordert uns auf, neue Produkte und Dienstleistungen für erfolgreiches Kunden-Opt-in zu entwickeln", sagt Nägele. Vertriebsmitarbeiter aus allen Geschäftsbereichen hätten deshalb Innovationsworkshops ins Leben gerufen. Parallel arbeite das Unternehmen an der Ausweitung der Angebote rund um die Themen Kundenbindung sowie Cross- und Upselling.

Die Entwicklung bei dem Bamberger Dienstleister wird nicht zuletzt durch das Mutterunternehmen aus der Schweiz vorangetrieben. Nachdem alle Geschäftsanteile bei der Schweizerischen Post liegen, wird GHP Anfang 2009 in eine Phase des Cobrandings eintreten. Nägele: "Die GHP Holding heißt bereits seit einigen Tagen Swiss Post Solutions GmbH. Langfristig wird die Marke GHP in der Marke Swiss Post aufgehen." Bis es so weit ist, werde das Unternehmen - beispielsweise im Briefkopf und im Internet - gemeinsam mit beiden Marken, also GHP und Swiss Post, auftreten. "Unser Ziel ist es, die positiven Attribute der GHP - also zum Beispiel Flexibilität und Innovationskraft - mit den starken Werten von Swiss Post wie Vertrauen, Solidität und Langfrist-Orientierung zu verbinden."

Das klingt wie aus dem Lehrbuch. Doch was wird aus der am Markt so bekannten GHP Gruppe? "Die GHP-spezifischen Stärken bei Dialoglösungen gehen nicht unter", betont Nägele. "Ganz im Gegenteil: Unsere Dialogmarketing-Dienstleistungen haben innerhalb des Konzernbereichs SKL der Schweizerischen Post einen bedeutenden Anteil." Der CEO nennt nur wenige Zahlen: "Derzeit beschäftigt GHP rund 3.000 Mitarbeiter in sieben Ländern. Die GHP-Geschäftsführung ist auch in der Geschäftsleitung des Konzernbereichs SKL vertreten. Insgesamt beschäftigt SKL rund 7.000 Mitarbeiter in 15 Ländern."

Schiere Marktgröße ändert allerdings nicht viel an harten Preiskämpfen. Das bekommt auch GHP/Swiss Post Solutions zu spüren. "Wir werden das gute Ergebnis von 2007 im Jahr 2008 wohl nicht halten können", räumt Nägele ein. Einzelne Bereiche, wie zum Beispiel das Dokumentenmanagement und der Bereich Cards, wiesen eine gute Entwicklung auf, auch das internationale Geschäft wachse. So vermarkte das Unternehmen etwa Prepaid-Karten in Ägypten und habe eine führende Position bei Kundenkarten erreicht. "Bei Call Center Services und im wichtigen Bereich Mail werden wir unsere Umsatzziele dagegen wohl nicht erreichen", so der CEO. "Auch für das erste Quartal 2009 sind wir schon aus konjunkturellen Gründen noch nicht voll ausgelastet." (te)

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