05.05.2008 - Microsoft hat sein Angebot zur Übernahme des Online-Unternehmens Yahoo zurückgezogen. Auch eine "feindliche Übernahme" zieht der IT-Konzern nicht mehr in Betracht.
Dies teilte Microsoft in einer Pressemeldung mit. Das Unternehmen hatt Yahoo bereits Ende Januar öffentlich ein Übernahmeangebot unterbreitet, das bei Yahoo aber nicht auf große Gegenliebe gestoßen war: Der angesetzte Preis von 31 US-Dollar pro Aktie (was auf eine Gesamtsumme von 44,6 Milliarden US-Dollar hinausgelaufen wäre) sei zu niedrig, so Yahoo. In den folgenden langwierigen Verhandlungen zeigte sich Microsoft dazu bereit, den Preis auf 33 US-Dollar je Anteil und damit insgesamt um 5 Milliarden US-Dollar zu erhöhen. Yahoo hatte jedoch weitere 5 Milliarden US-Dollar gefordert.
Den von Microsoft angedachten Plan einer "feindlichen Übernahme" hat das Unternehmen mittlerweile verworfen. Yahoo habe angedeutet, in diesem Fall Schritte zu unternehmen, die die Übernahme für Microsoft unattraktiv machen würden. So hatte Yahoo zuletzt die Vermarktung seiner Suche durch Google getestet. Medienberichte sprachen bereits von einer kompletten Auslagerung des Search Marketings des Unternehmens an Google. In einem öffentlichen Brief an Yahoo-Chef Yang äußerte Microsofts CEO Steve Ballmer Bedenken gegenüber diesen Plänen. Solch ein Arrangement mit dem "dominanten Suchmaschinenanbieter" würde Yahoos eigenen Wert untergraben und sich negativ auf das gesamte "Ökosystem" des Unternehmens auswirken, also auch auf den Bereich Bannerwerbung. Als eine weitere Folge daraus könnte Yahoo als Arbeitgeber für gut ausgebildete Fachkräfte unattraktiv werden, so Ballmer. Außerdem vermutet der Microsoft-Chef kartellrechtliche Folgen für das Internet-Unternehmen.
Ballmer zeigte sich enttäuscht, dass sich Yahoo nicht für Microsofts Angebot entschieden hat. Er sei nach wie vor davon überzeugt, dass eine Verbindung der beiden Firmen gleichsam den Aktionären genützt, als auch Verbrauchern, Publishern und Werbungtreibenden mehr Innovation und Auswahl am Markt geboten hätte. Microsoft ist jedoch von seinem weiteren Wachstum im Online-Geschäft überzeugt. Eine Übernahme von Yahoo hätte den Prozess beschleunigen können; er sei jedoch selbstbewusst, dass Microsoft auch so seine Ziele erreichen könne, sagte Ballmer. (re)
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