Außenwerber investieren ins Dialogmarketing

28.04.2008 - Wie Bluetooth-City-Netz, Bluespot und Mobilepoint das mobile Marketing vorantreiben.

Seit gut einem Jahr entwickelt sich das Geschäft mit den so genannten sprechenden Plakaten bei Ströer eher zögerlich. Nun geht der Außenwerber in die Offensive. Bis zum Herbst will das Kölner Unternehmen die Zahl der Bluetooth-City-Netz-Standorte verzehnfachen. Nicht nur für Ströer ist die Vernetzung der beiden Werbekanäle Plakat und Mobile ein vielversprechender Weg, mit dem Endkunden in Dialog zu treten.

"Wir sind mit unserem Bluetooth-City-Netz derzeit in zehn Städten an 30 Standorten präsent", sagt Jan Hardorp, Geschäftsführer bei Ströer. Das sei aber nicht genug, um so etwas wie eine kritische Masse zu erreichen. Bislang würden erst 10 bis 15 Kunden das Angebot testen. Um die Dienstleistung attraktiver zu machen, geht Ströers Angebot in die Breite. Hardorp: "Nach dem Sommer soll das Bluetooth-City-Netz in 30 Städten an 300 Standorten zu finden sein."

Über diese Plakate können die User mit ihrem Handy via Bluetooth kostenlos Content herunterladen -etwa Musik, Gewinnspiele oder kurze Filme. Das Angebot richtet sich fast ausschließlich an Jugendliche.Die Konkurrenz hat eine große Zielgruppe im Blick. Die Wall AG betreibt knapp 140 Bluespots; die Deutsche Post testet Mobilepoints.

Die Plakate von Ströer werden nur dort zu finden sein, wo Jugendliche auf dem Schulweg oder dem Weg zu Partys und Konzerten vorbeikommen. Lediglich Flughäfen sind laut Ströer-Geschäftsführer Hardorp noch interessant, wo die Zielgruppe der technikaffinen Business-Reisenden angesprochen wird. Leute ab 30, die nicht geschäftlich unterwegs sind, dürften das Bluetooth-City-Netz also kaum bemerken.

Dennoch denkt der Ströer-Geschäftsführer schon weiter. "Das Plakat ist ein wichtiger Werbeträger für Online-Marketing", sagt Hardorp. Der Grund: Nach Studienergebnissen ist die Online-Nutzung morgens um 10 Uhr und abends ab 17 Uhr am stärksten - also kurz nachdem die Menschen zur Arbeit oder nach Hause gefahren sind. Auf diesem Weg kommen sie zumindest in den Städten fast permanent an großflächigen Plakaten vorbei.

Allerdings: "Die User müssen erst noch lernen, über ihr Handy mit dem Plakat zu kommunizieren." Zu groß seien die Vorbehalte, das Angebot könne Geld kosten. Die kostenlose Bluetooth-Technik will Abhilfe schaffen.

Auch die Werbungtreibenden seien noch sehr zurückhaltend. Hardorp ist aber optimistisch, dass Ströer in diesem Jahr mindestens zehn Kampagnen für das Bluetooth-City-Netz gewinnen kann. Geduld ist gefragt. "Unsere Idee wird sich in den nächs-ten zwei bis drei Jahren durchsetzen", meint Hardorp.

Die Konkurrenz steht schon bereit. So hat beispielsweise die Deutsche Post seit Jahren den so genannten Mobilepoint im Angebot. In der Regel müssen die User hier jedoch eine kos tenpflichtige SMS schicken.

Ströers Konkurrenz, die Wall AG, setzt hingegen ebenfalls die Bluetooth-Technik ein. An den Bluespots können die User kostenlos telefonieren und surfen. Im Gegenzug werden sie über bestimmte Geschäfte, Einrichtungen oder Clubs in der Nähe informiert. Auf Anfrage werden die Inhalte der Bluespots auch verschickt. Die Nutzer müssen sich anmelden, erhalten eine Pin und können sich dann kostenlos alle Inhalte auf ihr Handy laden. Genau 139 solcher Bluespots gibt es bereits.

Ähnlich wie bei Ströer steckt auch das Bluespot-Konzept der Wall AG noch in den Anfängen. Insgesamt zählt das Unternehmen 82.000 Nutzer pro Monat. Die aber haben es in sich: Coupons beispielsweise werden mit einer Quote von bis zu 90 Prozent eingelöst.

Das Konzept von Wall ist einfach. Die Zeiten für den lokalen Einzelhandel würden wegen der Einkaufszentren auf der grünen Wiese und der hohen Mieten immer schwieriger, argumentiert der Konzern. Also bietet er kleinen Einzelhändlern eine Werbemöglichkeit in ihrer unmittelbaren Umgebung. Einzelhändler und Werbetreibende sollen die Möglichkeit erhalten, klassische Plakatkampagnen mit Internet und Mobile Marketing zu kombinieren, um flexibel auf Kundenbedürfnisse und Branchenentwicklungen reagieren zu können. (Martin Teschke)

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