Horst Schlämmer ist kein Model

28.04.2008 - Gute Kreation muss polarisieren. Ein Kommentar von Claudia Bayer, Redaktionsleiterin von Fischer's Archiv.

In Zeiten, in denen man glauben könnte, alles schon einmal gesehen zu haben, fällt es schwer, eine gute Idee von einer schlechten zu unterscheiden. Aber was ist eigentlich eine gute Idee? Die Juroren für die ADC Kreativ-Awards hatten dafür eine so einfache wie einleuchtende Regel: Alles, was zur Diskussion anregt, was einen beschäftigt und was man noch einmal sehen möchte, ist gut. Mainstream ist langweilig. Mit dieser Definition betraten die 314 ADC-Juroren, von denen bisweilen angenommen wurde, sie würden in 30-Sekündern und in 1/1 denken, mit Schmackes neues Terrain. Und hoben auch gleich eine Kampagne auf den Thron der Kreativität, die wahrlich die Geister scheidet: Horst Schlämmer.

Womit sie nicht allein dastanden. Auch die Juroren des DDP, der sich seit dem vergangenen Jahr gern und offiziell terminlich wie geistig dem ADC annähert, werteten die Bemühungen des Grevenbroicher Lokalredakteurs, eine Fahrlizenz zu erwerben, als "Best in Show". Mit der Begründung, keine andere Kampag-ne zeige eindrucksvoller, wie sich das Dialogmarketing durch die digitalen Medien verändert hat.Da stellt sich doch die Frage, wie das noch zu toppen ist und was jetzt noch kommen kann? Ich denke, sehr viel. Schließlich verändert sich die Medienwelt fast täglich. War ges tern der virale Start einer Kampagne noch Gesprächsthema Nummer eins in den Medien, ist das heute schon normal. Fernsehspots zum Umschalten - kalter Kaffee. Interaktive Plakate - da ginge vielleicht noch was. Weblogs, Podcasts, eigene Städte im virtuellen Raum, auch längst nicht mehr spektakulär. Bevor also nichts Neues mehr kommen kann, muss die Kreation es leisten. Neue Ideen, nicht neue Medien scheint das aktuelle Zauberwort zu sein. Ideen, über die nicht nur gesprochen, sondern diskutiert wird. Gern auch kontrovers, wie die Kreativen betonen.

Einfach wird es für sie nicht werden, immer noch einen draufzusetzen. Ein Beispiel, dass es geht, kann aber jeder von uns täglich im TV sehen, im Internet erklicken oder als Mailing aus dem Briefkas-ten holen: T-Home "grenzenlos zuhause". Die Musik ist nicht jedermanns Sache. Den Ablauf mag man für arg unrealistisch halten. Und die Prota gonisten sind in manchen Augen auch nicht schön. Darüber kann man diskutieren. Was aber zählt, ist, dass die Idee über alle Medien funktioniert. Schließlich ist die Kunstfigur Horst Schlämmer auch nicht gerade ein Model.

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