BVDW: Online-Werbung mit Rekordwachstum

04.03.2008 - Die Online-Werbeinvestitionen haben eine neue Rekordmarke erreicht. Das gab der BVDW in Hannover bekannt.

Gleichzeitig sprach sich der Verband gegen eine zu starke Regulierung der Branche aus und stellte eine neue Ausbildungsinitiative sowie eine Kooperation mit dem Internet-Verband Eco vor.

Im Rahmen seiner auf der Cebit stattfindenden Jahrespressekonferenz bezifferte der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) die Ausgaben für Online-Werbung im zurückliegenden Jahr auf 2,9 Milliarden Euro. Für das Jahr 2008 rechnet Paul Mudter, Vorsitzender des Online-Vermarkterkreises im BVDW, mit einem Zuwachs von 29 Prozent und somit einer Werbespendings-Gesamtsumme von 3,7 Milliarden Euro. Zurzeit stünden bei den Internet-Werbenden vor allen Dingen Bewegtbildformate sowie die gezielte Auslieferung von Werbung durch Targeting hoch im Kurs, so Mudter weiter. Mittelfristig werde sich Online zum drittstärksten Werbemedium nach TV und Zeitung entwickeln.

Gleichzeitig sprach sich der BVDW gegen eine zu starke staatliche Regulierung aus, die einer weiteren positiven Marktentwicklung entgegen stehen könne. So bestehe die Gefahr, dass die Branche durch den Gesetzgeber in entscheidenden Bereichen im internationalen Vergleich benachteiligt werde. So wirke sich staatliche Regulierung etwa kontraproduktiv auf den noch jungen Markt der Video-on-Demand- und IPTV-Angebote aus. Der BVDW sprach sich zwar für ein konzertiertes Vorgehen der Unternehmen, des Branchenverbands, der Politik sowie der Jugend- und Datenschützer im Online-Bereich aus. BVDW-Präsident Arndt Groth warnte jedoch auch davor, die Selbstheilungskräfte der Branche zu unterschätzen. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass diese selbst in der Lage sei, Fehlverhalten zu unterbinden. So will der BVDW laut seinem Vizepräsidenten Matthias Ehrlich "die Instrumentarien für mehr Transparenz und Aufklärung in punkto Jugend- und Datenschutz weiter ausbauen" und damit staatlicher Regulierung zuvor kommen.

Erst vor wenigen Tagen hatte etwa der für Online-Werbenetzwerke zuständige Arbeitskreis des BVDW (AK Ad-Networks) einen Verhaltenskodex verabschiedet, der Sicherheit und Transparenz bei der Buchung von Medialeistungen gewährleisten soll. Dessen Unterzeichner verpflichten sich dazu, gewisse Werbearten zu sperren. Dazu gehören zum einen anstößige, sittenwidrige und gewaltverherrlichende Inhalte, zum anderen unzulässige Technologien und Vorgehensweisen wie Klickrobots, Spyware sowie die Weitergabe der Werbemittel (Tags) an unberechtigte Dritte. Andere Werbearten wie Desktopanwendungen, Adware, Foren, Blogs und solche mit Erwachseneninhalten müssen im Vorhinein von den Kunden genehmigt werden. Eine unabhängige Instanz soll über die Dauer von mindestens einem Monat sämtliches Inventar der Netzwerke prüfen. Verstöße können je nach Schwere Verweise, eine zeitweise Suspendierung oder einen kompletten Ausschluss aus dem Gremium einschließlich öffentlicher Bekanntmachung zur Folge haben. Mehrere Ad-Network-Anbieter haben den "Code of Conduct" des BVDW bereits unterzeichnet, darunter Adconion, Advertising.com und Value Click.

Der Mangel an Fachkräften ist ein weiterer Wermutstropfen, der die ansonsten durchweg positive Bilanz trübt, die der BVDW für das vergangene Branchenjahr zog. Auch in diesem Punkt will der Verband nicht auf die Öffentliche Hand vertrauen und hat auf der Cebit das "Bildungsnetzwerk der Digitalen Wirtschaft" vorgestellt. Die Initiative will Bildungsanbieter und Unternehmen miteinander vernetzen. Außerdem sollen Arbeitgeber und Arbeitnehmer über Qualifizierungsmöglichkeiten und Wege in die digitale Wirtschaft informiert werden. Im Dezember vergangenen Jahres hatte der BVDW bereits eine Akademie der Digitalen Wirtschaft ins Leben gerufen.

Außerdem ist der BVDW eine Kooperation mit dem Verband der deutschen Internetwirtschaft (Eco) eingangen. Ziel der Zusammenarbeit ist, die Kräfte der beiden Verbände zu bündeln und Internet-Themen noch mehr Gewicht zu verleihen. Der BVDW bringt dabei insbesondere seine Kompetenzen im Bereich Aus- und Weiterbildung in die Partnerschaft ein, Eco Erfahrungen in der politischen Interessenvertretung. Auch der Bereich Online Content sowie das Networking sollen gestärkt werden. (re)

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