31.01.2008 - Die Übernahme durch die Österreichische Post im August 2007 ist für Meiller Direct nicht ohne Folgen geblieben.
Bereits kurz nach dem Kauf hatte Dr. Anton Wais, Generaldirektor der Österreichischen Post, dem Direktmarketing-Dienstleister eine Vertriebsoffensive verordnet (ONEtoONE 10/2007). Wie gehen die Schwandorfer damit um?
"Nach der Integration in die Konzernstruktur der Österreichischen Post will sich Meiller Direct 2008 neu positionieren", kündigt Manfred Dönges, Geschäftsführer Produktion und Technik, an. "Wir teilen unser Geschäft in drei Bereiche auf: Direct Mail, Dialog Service und Document Service."
Im Detail geht es bei Meiller Direct um Folgendes: Der Geschäftsbereich Direct Mail deckt Beschriftungstechniken, Digitaldruck, Finishing, Lettershop, Kuvertherstellung und Weiterverarbeitung ab. Unter Dialog Service fallen Response-Management, Kampagnenmanagement, Datenmanagement, Fulfillment und Servicecenter. Und der Bereich Document Service kümmert sich um Outsourcing, Projektmanagement, Dokumentenproduktion und Zusatzleistungen.
Besonderes Augenmerk legt Meiller Direct auf den Geschäftsbereich Document Service. "Hier haben wir nicht zuletzt aufgrund der Zusammenarbeit mit der Österreichischen Post einen attraktiven Neukunden gewinnen können", verrät Dönges. Für den Telekommunikations-Provider Tele 2 in Österreich übernimmt der Direktmarketing-Dienstleister den Rechnungsversand. Es geht um jährliche Aussendungen im zweistelligen Millionenbereich. Das soll nicht alles sein. "Unseren Document Service wollen wir im gesamten deutschsprachigen Raum vo-rantreiben", sagt Hubert Spiegler, Leiter der operativen Marktbearbeitung. Über die Österreichische Post verfüge Meiller Direct über einen erstklassigen Zugang zu den österreichischen Versendern.
"Zugegeben, die Konkurrenz schläft nicht", räumt Spiegler ein. In Deutschland sei jüngst die Deutsche-Post-Tochter Williams Lea an den Start gegangen; die Schweizerische Post sei mit GHP sehr aktiv; die finnische Post habe Itella im Gepäck; und die Telekom-Tochter T-Systems biete ebenfalls einen vergleichbaren Service an.
Die Aussichten sind gut. "Obwohl noch keine endgültigen Zahlen über das Rumpfgeschäftsjahr vorliegen, dürfen wir jetzt schon sagen: Meiller Direct wird sowohl Umsatz als auch Ertrag steigern können", hebt Albert Engelbrecht hervor, Geschäftsführer Finanzen und Controlling. "Das liegt eben auch an unserem Gesellschafter."Die Österreichische Post hat nicht nur Meiller Direct zugekauft, sondern beispielsweise auch Scanpoint Europe. Während etwa Scanpoint das Poststellenmanagement übernimmt, bietet Meiller die Response-Bearbeitung, den Datenaustausch und die Produktion der Mailings an. Engelbrecht: "Daran kann man erkennen: Meiller Direct ist bei den vor- und nachgelagerten Postdienstleistungen gut aufgestellt." Die Strategie ist klar. "Wir haben nicht nur unserem Dienstleistungsportfolio schärfere Konturen gegeben und die Angebote erweitert, Meiller Direct wird auch weiter in die osteuropäischen Länder vordringen", sagt Dönges. Von Mitte 2008 an will der Dienstleister mit der Österreichischen Post den Produktionsstandort in Tschechien um eigene Vertriebsressourcen erweitern.
"Wie Sie sehen, entwickelt sich die Integration in die Österreichische Post zu einem Wachstumsgeschäft in Deutschland und Europa", fügt Engelbrecht hinzu. Die Österreichische Post habe Meiller Direct ein Investitionsbudget zur Verfügung gestellt, das rund sieben Prozent vom Meiller-Direct-Umsatz entspreche. Meiller Direct erwirtschaftete 2006 einen Umsatz von 112 Millionen Euro. Engelbrecht: "Dies verschafft uns die Kraft, den Geschäftsbereich Direct Mail weiter zu etablieren sowie die Bereiche Dialog Service und Document Service stark auszubauen."
Martin Teschke
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