26.12.2007 - Eine Konferenz in Hamburg beschäftigte sich mit der Zukunft des Fernsehens im Netz
Normales Fernsehen über eine schnelle Internetverbindung, bekannt als IPTV, bieten Arcor, T-Home oder Alice schon seit geraumer Zeit mit mäßigem Erfolg an. Dagegen lässt die schnell wachsende Zahl von DSL-Zugängen zurzeit das Web-TV Angebot stark anschwellen. Seit Monaten lernen die Bilder auf den verschiedenen Websites das Laufen. Was bei großen Nachrichtenseiten einer inneren Logik folgt, ist auf vielen Anbieter- oder Produktseiten noch ein Experimentieren in Selbstversuchen. Und keiner will diesen Zug aufhalten. So stellt Tchibo in seinen Online-Welten zu Testzwecken unregelmäßig bewegte Bilder ins Netz. Hier werden nach Vorbild der TV-Shopping-Sender verschiedene Produkte vorgestellt und durch den entsprechenden Player auch direkt zum Kauf angeboten. Erst im nächsten Jahr werden nach Auskunft des Kaffeerösters und Versenders endgültige Entscheidungen zum weiteren Vorgehen fallen.
Der Otto Versand macht seine Gehversuche auf der Web-Plattform Brandneu.de Hier gehen Online-Shopping Magazin und City Guide eine Verbindung ein. Entsprechende Hinweise in der Website öffnen kurze Filmsequenzen. Ausgewählte Produkte lassen sich dann direkt in den Warenkorb verschieben. Erst im kommenden Frühjahr wird der zweitgrößte Online-Händler der Welt seinen Web-Video-Vorhang lüften.
Im Rahmen des Kongresses für Internet-basiertes TV in Hamburg wurde die Zukunft des Fernsehens im Web beleuchtet. Uwe Jens Neumann, Vorsitzender von Hamburg@work, schätzt, dass bis zum Jahr 2010 rund 20 Millionen Haushalte über die notwendige technische Ausstattung verfügen.Entscheidend waren für die Referenten vor allem die aktive Nutzung des Mediums und die damit verbundene aktive Einmischung der User. Für Andreas Vill von Fischer Appelt TV Media können "komplexe Themen so transparenter und die Glaubwürdigkeit gegenüber dem Absender erhöht werden".
Viel weiter geht Audi mit seinem Web-TV Angebot. Audi-TV bietet ein 24-Stunden-Live-Programm, das als "Auditainment" strukturierte Programmangebote macht. Neben den oft sehr aufwändig produzierten Car-Specials finden sich eine Anzahl von Hintergrundberichten und Geschichten aus dem Lifestyle-Bereich. Liane Scheinert, Leiterin Audi-TV, stellte in Hamburg erste Zahlen zur Reichweite vor. "Von Mai bis Ende November haben wir 950.000 Zuschauer gezählt. Mit diesen Zahlen sind wir für die Einführungsphase sehr zufrieden."
Einen anderen Weg geht ADAC-TV. Hier werden seit Januar 2007 stark nutzerorientierte Inhalte geboten. Neben Stauprognosen sind vor allem Testberichte die Quotenrenner. Die eigenproduzierten Filmbeiträge werden auch bei Yahoo, Bild.de und RTL.de veröffentlicht. Die Einbindung der Nutzer und eine wirkliche Dialogfähigkeit der Web-Videoseiten scheint weiter eine Domäne der Youtube- und My-Video-Portale zu bleiben. Liane Scheinert von Audi-TV kann sich nur in Grenzen vorstellen, Dialogelemente und Interaktion zuzulassen. "Wir achten darauf, was zur Marke passt, ihr gut tut und mit unserem Gesamtkonzept einhergeht. Dann kann man für bestimmte Aktionen auch Dialog-Elemente zulassen." User generated Content sei derzeit nicht geplant. hp
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