Kataloge: Nicht modern, aber vertrauenswürdig

20.06.2007 - Die Deutschen wissen ihre Kataloge immer noch zu schätzen, auch wenn das Bestellen via Katalog nicht gerade als "in" gilt. Das hat eine Untersuchung von TNS Emnid ergeben.

"Das Internet bietet Verbrauchern vielfältige Vorteile bei Information und Kaufentscheidung", fasst TNS-Projektleiterin Claudia Knoblauch die Studienergebnisse zusammen. "In Zeiten des Akzeptanzverlustes von Printformaten sind in der klassischen Produktpräsentation via Katalog allerdings Vorteile zu erkennen, die dieses Format derzeit nahezu unverzichtbar machen und die Internet-Vorteile hervorragend ergänzen." Insbesondere bei der Präsentation der Waren, verbunden mit hoher Glaubwürdigkeit und Seriosität sowie der orts- und zeitungebundenen Nutzungsmöglichkeit biete der Katalog eine gute Ergänzung zum komfortabel strukturierten Internet-Angebot. Für die Studie wurden 1.399 Menschen ab 14 Jahren repräsentativ ausgewählt und in persönlichen Interviews befragt; genau 791 davon haben einen Internet-Anschluss, sind also so genannte Onliner.

Shopping via Internet sei eine "moderne Form des Einkaufens" - das sagen mehr als zwei Drittel der Onliner über die Internetangebote und mehr als die Hälfte aller Befragten (60 Prozent) über das TV-Shopping-Portfolio. Diese Eigenschaft gestehen nurmehr 30 Prozent dem klassischen Warenkatalog zu.

Sowohl Websites als auch Kataloge sind gleichauf in der Einschätzung, eine "gute Übersicht über die angebotenen Produkte" zu liefern (jeweils knapp 60 Prozent). Eindeutig schlechter schneiden hier Internet-Auktionsplattform (35 Prozent) und TV-Shopping (21 Prozent) ab. Websites sind auch dann vorn, wenn es um die Unterstützung der Kaufentscheidung durch relevante, tatsächlich nützliche Information geht (47 Prozent). Hier wiederum punktet auch das Katalogformat mit 40 Prozent - gegenüber TV (33 Prozent) und Internet-Auktion (29 Prozent). Auch bei dem Nutzungskomfort insgesamt - sei es also bezüglich Bestellvorgang, Information oder Suche - landen die Websites von Handel und Hersteller auf Platz eins (49 Prozent), gefolgt von Auktionsangeboten im Internet (44 Prozent). Katalog und TV-Angebot schneiden hier mit je 29 Prozent deutlich "unkomfortabler" ab.

Mit Abstand punktet hingegen der klassische Warenkatalog in Sachen attraktive Warenpräsentation und -abbildung; dieser Meinung sind 58 Prozent der befragten Nutzer. Websites und TV-Shopping landen mit jeweils knapp über 40 Prozent auf Platz zwei vor dem Auktionsformat mit 33 Prozent. Nahezu unschlagbar ist der Warenkatalog zudem hinsichtlich seiner Vertrauenswürdigkeit; 42 Prozent der Nutzer sprechen diesem Format Seriosität zu. Demgegenüber stuften nur je knapp ein Viertel der Nutzer TV-Einkaufssendungen, Websites von Herstellern und Handel sowie Internet-Auktionen als "vertrauenswürdig und seriös" ein.

Allerdings: Unterhaltsam finden die Menschen die Teilnahme an Internet-Auktionen allemal; dies gaben 59 Prozent der Onliner an. Beim Spaßfaktor überrundet das virtuelle Auktionsformat die Internetseiten des Handels bzw. der Hersteller (42 Prozent), die TV-Einkaufskanäle (32 Prozent) sowie den Katalog (29 Prozent). Auch im Preisvergleich bietet die Auktion "wirklich günstigere Preise als im Geschäft". Dies sagen 60 Prozent der Online-Nutzer. Ein Vorteil, der bei anderen Web-Angeboten mit nur 40 Prozent, beim TV-Angebot mit 23 Prozent und beim Katalog mit lediglich 14 Prozent zu Buche schlägt. Geht es jedoch um aktuelle, auch saisonale Sonderangebote, dann wiederum führen die Angebote von Handel und Herstellern im Internet (49 Prozent) sowie das Katalogformat (40 Prozent). Nur noch jeweils ein Drittel der jeweiligen Nutzer sprechen dem Fernsehformat und der Auktion diesen Vorteil zu.

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