Meiller Direct wird österreichisch

01.06.2007 - Postkonzern kauft Direktmarketingdienstleister von Schlott / Unternehmenswert: mehr als 60 Millionen Euro / Wachstumsstrategie im Blick

Das ist der Beginn einer neuen Ära", sagt Jürgen Freier. "Wir versprechen uns von unserem neuen Gesellschafter, dass er mehr in unser Unternehmen investiert. Wir setzen deshalb ab sofort ganz klar auf Wachstum."

Jürgen Freier ist einer der drei Geschäftsführer von Meiller Direct, zuständig für Vertrieb und Marketing. Meiller Direct ist jetzt von der Schlott Gruppe an die Österreichische Post verkauft worden. Geschätzter Wert: 60,5 Millionen Euro. Freier fürchtet nun aber nicht, dass das gesamte Unternehmen umstrukturiert wird. Er baut vielmehr darauf, dass der neue Gesellschafter sein Direktmarketinggeschäft in Deutschland, Osteuropa und im Heimatmarkt Österreich ausbauen will. Der ehemalige Eigentümer Schlott hatte hingegen bereits vor Monaten verkündet, sich auf sein Kerngeschäft, den Druckbereich, konzentrieren zu wollen (ONEtoONE 03/2007).

"Jetzt denken wir sogar wieder über Zukäufe nach", sagt Freier. Im Blick hat er Firmen, mit deren Hilfe Meiller Direct neue Kundengruppen erschließen könnte. Nach Auskunft des Geschäftsführers erwirtschaftet Meiller rund 50 Prozent seines Umsatzes im Versandhandel. Der Direktmarketing-Dienstleister sei aber auch gut mit der Autoindustrie verdrahtet, besonders im Customer Relation Management (CRM) und im Kampagnenmanagement.

Nun hofft der Meiller-Chef auf Aufträge unter anderem aus Österreich. "Wir legen Wert auf eine schnelle Integration in den Konzern Österreichische Post", betont Freier. Die Marke Meiller Direct solle aber auf jeden Fall erhalten bleiben. "Wir wollen lediglich mit Unterstützung der Österreichischen Post unser Dienstleistungsspektrum erweitern."

Für die Österreichische Post ist Meiller Direct offenbar seit längerem ein interessanter Übernahmekandidat gewesen. Meiller betreibt Produktionsstandorte in Schwandorft und Nyrany (Tschechien) und ist in mehreren Ländern in West- und Mitteleuropa mit Vertriebsstandorten präsent. Das Unternehmen produzierte im vergangenen Geschäftsjahr (Oktober 2005 bis September 2006) 685 Millionen Sendungen, davon 175 Millionen international. 2005/2006 erwirtschaftete Meiller mit etwa 1.200 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 112 Millionen Euro.

"Die Österreichische Post steigt mit Meiller zum Full-Service-Provider auf", begründet der für die Division Brief sowie Paket & Logistik zuständige Vorstandsdirektor Walter Hitziger die Akquisitionsstrategie der Österreichischen Post. Nationalen und internationalen Kunden des Konzerns stünden damit Dienstleistungen von der Produktion ihrer Sendungen über die Zustellung bis hin zur unternehmensinternen Bearbeitung von Dokumenten zur Verfügung.

Wenn auch alle Beteiligten stets das Gegenteil behaupten, so ist doch klar, dass die Österreichische Post auch auf die Geschäftskunden der Deutschen Post schielt - sowohl in Deutschland als auch im europäischen Ausland. Einen ähnlichen Weg hatte die Schweizerische Post bereits im vergangenen Jahr mit der Übernahme von GHP beschritten.

te

Ihr Guide im New Marketing Management - ab 6,23 im Monat!

Hat Ihnen diese Beitrag weiter geholfen? Dann holen Sie sich die ONEtoONE-Premium-Mitgliedschaft. Sie unterstützen damit die Arbeit der ONEtoONE-Redaktion. Sie erhalten Zugang zu allen Premium-Leistungen von ONEtoONE, zum Archiv und sechs mal im Jahr schicken wir Ihnen die aktuelle Ausgabe.

Diskussion:
www.hightext.de

HighText Verlag

Mischenrieder Weg 18
82234 Weßling

Tel.: +49 (0) 89-57 83 87-0
Fax: +49 (0) 89-57 83 87-99
E-Mail: info@onetoone.de
Web: www.hightext.de

Kooperationspartner des

Folgen Sie uns:



Besuchen Sie auch:

www.press1.de

www.ibusiness.de

www.neuhandeln.de