31.05.2007 - Mercer-Studie: Marktanteil alternativer Dienstleister steigt bis 2015 auf 30 Prozent /Nationale Konzerne müssen sich stärker um Klein- und Kleinstunternehmen kümmern
Europas Postkonzernen stehen harte Zeiten bevor. Wenn sie ihre derzeitigen Geschäftsmodelle nicht grundlegend überdenken, müssen sie sich nach der geplanten europaweiten Liberalisierung Ende 2008 von mehr als 30 Prozent ihrer Gewinne im Briefgeschäft verabschieden. Das hat eine Analyse des Unternehmensberaters Mercer Management Consulting ergeben.
"Das nationale Kerngeschäft abzusichern ist die wichtigste, weil existenzielle Aufgabe der europäischen Postunternehmen", sagt Marco Demuth, vormals Mitglied im Bereichsvorstand Brief der Deutschen Post und heute Postexperte bei Mercer. "Dafür müssen die Postkonzerne ihr Geschäftsmodell konsequent an den Bedürfnissen der Kunden ausrichten." Gemeint sind hier vor allem Geschäftskunden.
Mercer kommt zu dem Ergebnis, dass alternative Dienstleister ihren Marktanteil im lukrativen nationalen Briefgeschäft von derzeit 5 auf 30 Prozent im Jahr 2015 steigern werden. Besonders hohe Verluste werden die Postkonzerne demnach im profitablen Kundensegment der Klein- und Kleinstunternehmen erleiden, das einen Anteil von bis zu 60 Prozent am Unternehmensgewinn hat.
Verlieren die Postkonzerne diese Kundengruppe, werden ihre Gewinne im Briefgeschäft laut Mercer teilweise um mehr als 30 Prozent sinken. Der Wettbewerb werde härter und die Marktanteile der europäischen Marktführer Deutsche Post (24 Prozent), La Poste (20 Prozent) und Royal Mail (19 Prozent) gerieten in Gefahr. Aktuell wird der europäische Markt für Brief-, Paket- sowie Expresspost auf 90 Milliarden Euro beziffert.
Das Beratungsunternehmen empfiehlt den nationalen Postgesellschaften unter anderem, künftig über ihr großes Filialnetz weitere Dienstleistungen anzubieten und darüber einen zusätzlichen Umsatz- und Gewinnbeitrag zu generieren. Dabei erscheinen Mercer Cross-Selling-Ansätze sowie Beratungs- und Maklerleistungen im Convenience-Bereich besonders lukrativ - beispielsweise Telekommunikation, Energie, Reisen und Mietwagen.
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