Ein Schlag ins Gesicht der Call-Center-Verbände

30.05.2007 - Ein Kommentar zur Bußgeld-Drohung der Bundesregierung

Brigitte Zypries und Michael Glos hätten sich wirklich keinen ungünstigeren Zeitpunkt aussuchen können. Gerade hatten die drei Verbände Call Center Forum (CCF), Deutscher Direktmarketing Verband (DDV) und Kundendialog in Deutschland (Kid) endlich konkrete Maßnahmen gegen schwarze Schafe in den eigenen Reihen angekündigt, da platzte die Nachricht vom drohenden Bußgeld herein.

Klar: Die Bundesjustizministerin und der Bundeswirtschaftsminister wollen so genannte Cold Calls und die Rufnummernunterdrückung mit einem Bußgeld ahnden und tragen damit sicherlich zu einem gefühlten Mehr an Verbraucherschutz bei.

Aber der DDV ist gerade erst juristisch gegen einen unseriösen Anbieter vorgegangen und gewillt, diesen Weg auch bei anderen künftig stärker zu verfolgen. Und das CCF will bis Ende des Jahres im Internet - übrigens in Abstimmung mit den Verbraucherschutzverbänden - sogar eine zentrale Beschwerdestelle für Call-Center-Geschädigte einrichten. Dort sollen Klagen gesammelt und dann juristisch verfolgt werden. Ferner installiert der Verband eine Whitelist, die öffentlich macht, welche Call-Center und welche beauftragenden Unternehmen sich den Standards des Ehrenkodex Telefonmarketing verpflichtet fühlen.Das alles scheint den beiden Ministerien nicht auszureichen. Oder schlimmer noch: Sie haben die Initiativen gar nicht erst wahrgenommen. Ein Schlag ins Gesicht der Call-Center-Verbände.

Peinlich ist dieser Affront allemal. Vor allem, weil die drei Verbände, die ja stets ihre guten Kontakte zur Politik hervorheben und sich auch gern gute Lobbyarbeit bescheinigen, von diesem Schritt im Vorfeld einfach nichts gewusst haben.

Martin Teschke

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