Theseus sucht nicht à la Google

26.03.2007 - Deutschland treibt eine semantische Technologie voran. Der Start ist noch im Frühjahr geplant.

von Susanne C. Steiger

Bereits auf dem IT-Gipfel in Potsdam wurde Ende 2006 bekannt gegeben, dass das deutsch-französische Suchmaschinenprojekt Quaero gescheitert ist. Grund: Unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten beider Länder darüber, nach welchen Verfahren die Suche arbeiten soll. Frankreich wolle eine Technologie entwickeln, die ähnlich arbeitet wie Google; Deutschland dagegen nicht.

Stattdessen will die Bundesrepublik nun im Alleingang eine semantische Suche mit Namen Theseus entwickeln. Mit Theseus werde "keine neue Suchmaschine à la Google" geschaffen, sagte eine Sprecherin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWI) gegenüber ONEtoONE. Die semantische Technologie solle vielmehr dabei helfen, Inhalte nicht nur aufgrund derselben Buchstabenkombination, sondern auch wegen ihres Bedeutungsinhaltes und der Sinnzusammenhänge zu erkennen und zu strukturieren.Voraussetzung dafür sei, dass Websites nicht nur indiziert, sondern auch inhaltlich beschrieben werden. "Theseus wird sich auf bestimmte Anwendungsfelder konzentrieren, auf denen dann neue Dienstleistungen zur Wissensbereitung entstehen können", so die Sprecherin weiter. "Ein Anwendungsfeld ist beispielsweise die Medizin, wo mit Hilfe semantischer Verfahren eine bessere Bildverarbeitung nicht nur zu besseren Suchergebnissen, sondern auch zu besseren Diagnosen und letztlich Therapien führen soll."

Beteiligt an dem Projekt sind unter anderem die Bertelsmann-Töchter Empolis und Arvato sowie SAP, Siemens, Deutsche Thomson und Lycos. Aus der Forschung bringen sich neben der Fraunhofer Gesellschaft das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und die Universitäten Karlsruhe, München, Darmstadt, Dresden und Erlangen ein. Für Theseus sind 200 Millionen Euro veranschlagt. Davon sollen zirka 90 Millionen Euro durch die öffentliche Forschungs- und Entwicklungsförderung vom BMWI bereitgestellt werden. Ob das Geld tatsächlich fließen wird, werde derzeit von der Europäischen Kommission in einem so genannten Notifizierungsverfahren geprüft. "Bei einer Genehmigung durch die Europäische Kommission hoffen wir noch im Frühjahr 2007 auf einen Start." eaz

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