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"Laut gegen Nazis e.V" sichert sich Markenrechte an Nazi-Onlineshop

18.08.2025 - Die Initiative Laut gegen Nazis e.V. hat sich gemeinsam mit der Agentur Jung von Matt den Namen des größen rechtsextremen Online-Shops Deutschlands "Druck 18" markenrechtlich schützen lassen. Ein gezielter Eingriff, um einem der wichtigsten Vertriebskanäle der rechten Szene die gewerbliche Nutzung zu entziehen.

von Susan Rönisch

Druck18 gilt als der größte Nazi-Merchandise-Shop Deutschlands, betrieben von dem Thüringer Neonazi Tommy Frenck, der als eine der zentralen Figuren der rechtsextremen Szene gilt. Sein Online-Shop bietet Hunderte Artikel mit rassistischen, antisemitischen und geschichtsrevisionistischen Inhalten, darunter Aufdrucke wie "HKNKRZ", "HTLR" oder "Wehrmacht wieder mit?".

"Wir haben ja bereits mit der markenrechtlichen Eintragung einzelner Codes bewiesen, dass wir Nazis dort treffen, wo es ihnen am meisten weh tut: Ihren Geldbeuteln. Mit 'Druck18' gehen wir noch einen Schritt weiter: Denn, wer mit rechtem Hass Geld verdient, muss mit Gegenwind rechnen", sagt Jörn Menge, Gründer von Laut gegen Nazis e.V.   . "Wir haben keine Lust mehr, tatenlos zuzusehen, wie Nazis ihre Codes frei über den digitalen Ladentisch verkaufen. Deshalb widmen wir uns genau den Stellen, an denen rechte Strukturen oft übersehen werden."

Der Verein hat sich im Rahmen der Aktion Recht gegen Rechts den Namen des Online-Shops "Druck18" markenrechtlich gesichert, mit dem Ziel, die kommerzielle Nutzung des Namens durch die rechtsextreme Szene zu unterbinden. Der Betreiber darf den Shop unter diesem Namen künftig nicht weiterführen. Bei weiterer Nutzung drohen rechtliche Konsequenzen, bis hin zu Unterlassungsklagen und Schadensersatzforderungen. Bereits frühere Aktionen führten dazu, dass rechtsextreme Shops Markennamen wie "Enness" nach kurzer Zeit aus dem Netz genommen wurden.

Die Aktion ist Teil der vielfach preisgekrönten Kampagne Recht gegen Rechts   , die gemeinsam mit Jung von Matt   realisiert wird. Mit kreativen Mitteln und juristischer Konsequenz setzt die Initiative ein Zeichen gegen rechte Normalisierung im Alltag und zeigt, wie man rechte Strukturen effektiv und nachhaltig stören kann.

Philip Schlaffer, ehemaliger Neonazi und heute Aussteiger, begrüßt das Vorgehen. Er war selbst Betreiber eines rechtsextremen Online-Shops und kennt die Szene von innen: "Der größte Teil der Szene finanziert sich über Merchandise und Druck18 ist das Flaggschiff. Wer da reingrätscht, entzieht der Bewegung nicht nur Geld, sondern auch Reichweite und Identifikation. Diese Aktion trifft ins Schwarze."

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