28.03.2007 - Justus Hug, Marketingchef von Bloomstreet, über den Start des neuen Social Network
von Susanne C. Steiger
Der Gründungs-Boom im Social Networking nimmt kein Ende. Jede Woche schießen neue Communitys in der Hoffnung auf große Werbeeinnahmen aus dem Boden. Prominentes Beispiel ist die von Bertelsmann geförderte Plattform Bloomstreet. ONEtoONE sprach mit Marketing-Direktor Justus Hug über das Problem der möglichen Urheberrechtsverletzung, die Rolle Bertelsmanns sowie die Vermarktung und das Marketing des neuen Portals.
Was hat Bloomstreet, was andere Social Networks nicht haben?Bloomstreet ermöglicht es den Nutzern, eigene Inhalte zu speichern und zu veröffentlichen sowie mit anderen Nutzern zu kommunizieren. Dafür bietet das Portal umfangreiche Funktionalitäten, lässt aber zugleich nahezu unbegrenzten Freiraum zur Integration bereits bestehender Inhalte. Im so genannten Freestyle-Mash-Modus können zum Beispiel die eigenen Fotos und Videos von anderen Plattformen sowie RSS-Feeds und eigene Weblogs integriert und per Drag and Drop auf der eigenen Seite positioniert werden. Zusätzlich ist Bloomstreet eine Plattform für junge Bands, denen wir weit mehr bieten werden, als die zurzeit sichtbaren Profilseiten und Musik-Upload-Funktionen. Wir arbeiten an einem Community-basierten System für den digitalen Musikvertrieb, das in dieser Form in Deutschland einzigartig sein wird.
Der Medienkonzern Viacom hat kürzlich das weltgrößte Social Network You Tube wegen Urheberrechtsverletzung verklagen. Wie sichert sich Bloomstreet gegen eventuelle Rechtsverstöße der eigenen User ab?Die Fotos werden redaktionell überwacht. Der Musik-Upload ist nur für registrierte Bands möglich. Eine umfassende Software-Lösung zur Überwachung lizensierter Musik ist in Vorbereitung und wird im zweiten Quartal dieses Jahres implementiert. Videos können zurzeit nur über andere Plattformen als Mash-up eingebunden werden. Damit unterliegen sie bereits einer Überwachung.
Wird es Kooperationen mit Bertelsmann oder anderen Content-Anbietern geben?Grundsätzlich werden auf verschiedenen Ebenen Kooperationsmodelle entwickelt, zum Beispiel aktuell für Bands oder unabhängige Labels. Unternehmen des Bertelsmann-Konzerns nehmen dabei keine Sonderrolle ein. Der größte Content-Lieferant sollen die Nutzer sein. Wir setzen also auf die Kreativität der Bloomstreet-Bewohner.
Inwieweit lenkt überhaupt der Investor Bertelsmann Digital Media die Geschicke von Bloomstreet?Richard Sarnoff und sein Team in New York sind für uns sehr hilfreiche Sparringspartner bei der Entwicklung. Aber weder der Fonds noch Bertelsmann nehmen operativen Einfluss auf Bloomstreet.
Wie wird Bloomstreet vermarktet?Bloomstreet bietet die Werbeflächen Bigsize Banner, Content Ad und Special Ad Log Out an. Mittelfristig wird der Fokus der Vermarktung auf Markenkooperationen liegen. Vermarkter ist Orangemedia in Hamburg.
Was für Marketingaktionen sind geplant?Wir werden unsere Kernzielgruppe der 14- bis 29-Jährigen mit ungewöhnlichen Below-the-Line und Guerilla-Maßnahmen auf Bloomstreet aufmerksam machen. Es geht im ersten Schritt darum, die Marke in besonders kreativen und kommunikativen Nutzerkreisen zu positionieren. Welche Ziele haben Sie sich sonst noch fürs erste Jahr gesetzt?Wir wollen ein aktives und schnell wachsendes Netzwerk kreativer und kommunikativer Menschen etablieren und die Plattform gemeinsam mit unseren Nutzern weiterentwickeln. brö
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