26.02.2007 - Google Mail jetzt ohne Einladungspflicht und mit neuem Handy-Abruf. Außerdem geht das Office-Programm online.
Google hat seinen E-Mail-Dienst Google Mail für die breite Masse geöffnet. Bisher war die Einladung eines Nutzers nötig, um sich selbst registrieren zu können. Das Angebot umfasst unter anderem einen Speicherplatz von 2,8 Gigabyte, einen Spam-Filter und eine E-Mail-Suche. Eine integrierte Chat-Funktion ermöglicht eine Live-Kommunikation mit Google-Mail-Nutzern, die gerade online sind. Um Nutzern anderer Freemailer den Wechsel zu Google Mail zu vereinfachen, stellt Google ausführliche Anleitungen für den Import von Adressen und Mails zur Verfügung. Eine Synchronisation mit Microsoft Outlook ist allerdings nicht möglich.
Außerdem vereinfacht der Internetkonzern den mobilen Abruf der E-Mails. Nach dem Download einer Java-Anwendung können die Nutzer deutlich schneller und bequemer in ihren Mails stöbern als über einen mobilen Internet-Browser. Technische Voraussetzungen sind ein Java-fähiges Mobiltelefon und die Möglichkeit, Datenservices zu nutzen.
Das Angebot ist komplett werbefrei. Bei Google Mail erscheinen dagegen Sponsored Links, die abhängig von den Inhalten der E-Mails sind. Dazu scannt Google automatisiert die elektronische Post seiner Nutzer. Das Unternehmen weist aber darauf hin, dass jeder Provider alle Mails zur Bekämpfung der Spam-Flut automatisch untersuche. In den USA war das Schalten von Sponsored Links in E-Mails nach dem Start von Gmail im Jahr 2004 auf starke Kritik gestoßen. Google machte daraufhin Zugeständnisse, so dass der Senat des US-Bundesstaates Kalifornien schließlich das Scannen der Mails zu Werbezwecken unter Auflagen erlaubte. Banner-Werbung und Pop-ups gibt es nach wie vor nicht bei Google Mail.
Bilder werden wie beim neuen Microsoft-Programm Windows Live Mail im Sinne der Spam-Bekämpfung automatisch unterdrückt, können aber per Mausklick nachgeladen werden. Bislang befindet sich der Service im Beta-Status. Der offizielle Start soll jedoch noch in diesem Jahr erfolgen.
Ebenfalls neu bei Google Deutschland ist das Web-basierte Text- und Tabellenkalkulationsprogramm Google Text & Tabellen. Der kostenlose Dienst ermöglicht es Gruppen von bis zu 50 Personen, gleichzeitig dasselbe Dokument zu bearbeiten. Dank Ajax-Programmierung erscheinen neue Einträge sofort auf den Bildschirmen der anderen Benutzer. Google will damit nicht in Wettbewerb mit Anbietern wie Microsoft treten. "Das ist kein Konkurrenzprodukt, sondern nur eine Ergänzung", erklärt Google-Deutschland-Sprecher Stefan Keuchel. Eine Vermarktung sei nicht vorgesehen.
In Bezug auf den Markenrechtsstreit mit dem E-Mail-Dienst-Betreiber Daniel Giersch betonte Keuchel, dass Google trotz der letzten Prozessniederlagen weiterhin an seinem Vorhaben festhalte, die Marke Gmail europaweit zu etablieren. Nur in Deutschland und Großbritannien laufe der Dienst vorerst unter dem Namen Google Mail. In Großbritannien beansprucht der Finanzdienstleister IIIR die Namensrechte für sich. In allen anderen europäischen Ländern, in denen Google tätig ist, hat sich der US-Konzern die Rechte für die Marke Gmail gesichert. In Deutschland kämpft Google weiter um die Namensrechte. brö
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