26.01.2007 - Die Online-Apotheke gewinnt vor Gericht und gründet ein bundesweites Partnernetz.
Die Online-Apotheke Doc Morris darf ihre erste eigene Filiale in Saarbrücken wieder öffnen. Das saarländische Oberverwaltungsgericht (OVG) hat damit dem Unternehmen und dem saarländischen Gesundheitsministeriums Recht gegeben, die gegen eine Entscheidung des saarländischen Verwaltungsgerichts Beschwerde eingereicht hatten. Das Verwaltungsgericht hatte Apothekern, die gegen den Betrieb der Doc-Morris-Apotheke sind, vorläufigen Rechtsschutz gewährt und die einstweilige Schließung der Filiale angeordnet. So musste Doc Morris die erst im vergangenen Juli eröffnete Niederlassung am 14. September wieder schließen.
Unterdessen hat sich das niederländische Unternehmen einen neuen Vertriebsweg gesucht: Am 8. Januar wurde im saarländischen St. Wendel die erste Apotheke eröffnet, die in Kooperation mit Doc Morris Medikamente ver kauft. Eine weitere Partnerapotheke befindet sich in Flensburg. In den kommenden drei bis fünf Jahren sollen 500 deutsche Doc-Morris-Apotheken entstehen. Dabei erhalten unabhängige Apotheken gegen eine Lizenzgebühr das Recht, den Namen des Unternehmens zu tragen.
"Nachdem klar ist, dass der Versandhandel nicht den erhofften Gewinn abwirft, sucht Doc Morris offensichtlich nach einem anderen Betätigungsfeld", meint dazu die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), der die Konkurrenz schon länger ein Dorn im Auge ist (ONEtoONE 09/2006).
Dieser Aussage widersprechen jedoch aktuelle Zahlen, die Doc Morris selbst herausgibt. "Wir machen operativen Gewinn und wachsen profitabel", sagt Finanzvorstand Christoph Jennen. Für 2006 meldet das Unternehmen 800.000 Kunden, 178 Millionen Euro und damit 17 Prozent mehr Umsatz sowie 100.000 neue Kunden in den vergangenen zwölf Monaten. Auch für 2007 erwartet Vorstandschef Ralf Däinghaus einen deutlichen Zuwachs: "Der Markt ist in Bewegung."
Dass dem so ist, zeigt auch ein weiteres Beispiel. Wie Ralf Kleber, Geschäftsführer von Amazon Deutschland, der Zeitung "Euro am Sonntag" sagte, prüfe auch Amazon den Einstieg in den deutschlandweiten Online-Handel mit Arzneimitteln. Und Johannes Mönter, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Versandapotheken (BVDVA), rechnet damit, dass die Versandapotheken im laufenden Jahr ihren Marktanteil von bislang geschätzten vier auf sechs Prozent steigern können.
af
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