Brief- und Paketgeschäft werden in Deutschland eins

27.12.2006 - Nach der Umstrukturierung im Briefvorstand integriert die Deutsche Post nun den deutschen Paketdienst in den Unternehmensbereich Brief.

Darauf haben sich die Unternehmensführung und die Gewerkschaft Verdi geeinigt. Nicht betroffen von der Zusammenlegung sind neben dem internationalen Paketgeschäft der Dokumenten- und der Express-Versand.Unterm Strich wandern 17.000 Mitarbeiter und ein Jahresumsatz von 2,6 Milliarden Euro von einem Unternehmensbereich in den anderen. Welche personellen Konsequenzen auch an der Spitze dies nach sich zieht, ist noch unklar. Nach der erfolgreichen Integration wird der Unternehmensbereich Brief jedenfalls einen Gesamt-umsatz von 15,5 Milliarden Euro verbuchen. Mit der Umsetzung beginnt die Deutsche Post bereits im Januar.

"Das ist zunächst eine rein organisatorische Maßnahme", betonte ein Unternehmenssprecher. Geschäftskunden hätten den Vorteil, dass die Dienstleistungen der Deutschen Post enger miteinander verzahnt würden.Doch dass es der Deutschen Post ausschließlich um mehr Service gehen könnte, nehmen die alternativen Postdienstleister dem Bonner Konzern nicht so ganz ab. Der Bundesverband Internationaler Express- und Kurierdienste (Biek) fürchtet, dass es der Deutschen Post nun leichter fallen könnte, wettbewerbswidrige Quersubventionierungen zu tätigen. Der Biek hat deshalb kurzerhand bei der Bundesnetzagentur Beschwerde eingelegt.

Die Gewerkschaft hingegen ist mit der Umorganisation einverstanden. "Wir haben schon seit August 2005 gefordert, dass etwas im Paketbereich geschehen muss", so eine Sprecherin von Verdi. Wichtigstes Ziel der Gewerkschaft: ein komplettes Outsourcing des Bereichs Express zu verhindern. Hintergrund: Die Deutsche Post hat Deutschland in rund 5.000 Paketbezirke unterteilt. In Pilotprojekten sind seit 2003 bereits etwa 600 Paketbezirke ausgelagert worden. Nach Gewerkschaftsangaben sollten vom nächsten Jahr an weitere Bezirke nicht mehr mit eigenem Personal besetzt werden.

Der Paketdienst der Deutschen Post läuft seit 2003 unter der Marke DHL und wird im Geschäftsbereich Express ausgewiesen. DHL beschäftigt 285.000 Mitarbeiter in mehr als 220 Ländern. Die Umsatz- und Ergebniszahlen bereiten dem Konzern allerdings Kopfzerbrechen. Während der Umsatz in den ersten neun Monaten dieses Jahres konzernweit um 35,9 Prozent wuchs, stagnierte er im Bereich Express. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) ging im Vergleich zu den Vorjahresmonaten sogar um 58,1 Prozent zurück. Schlechte Werte, die sich nicht erst in diesem Jahr abzeichneten. Im Vergleich zu 2004 schrumpfte das EBIT im Expressbereich 2005 um 90,6 Prozent.

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