27.12.2006 - Ein Kommentar von ONEtoONE-Redakteur Martin Teschke
2007 wird ein ganz besonderes Jahr. Vor allem für die Deutsche Post. Der Bonner Konzern muss sich gegen Hunderte alternativer Briefdienst leister in Deutschland behaupten, mit dem Widerstand aus den eigenen Reihen kämpfen und dabei Europa und die ganze Welt im Blick behalten.
Schauplatz Nummer eins: der deutsche Briefmarkt. Kaum hatte die Deutsche Post verkündet, dass sie ihren nationalen Brief- und Paketdienst zusammenlegen will, drohten alternative Briefdienstleister auch schon mit Klage. Während die Deutsche Post auffällig darum bemüht ist, die Anfang 2007 startende Neuordnung als organisatorische Nebensächlichkeit herunterzuspielen, reagiert die Konkurrenz gereizt. Schließlich bündelt hier ein Teil-Monopolist seine Kräfte. Ähnlich hektisch geht es bei Preisänderungen oder den vielen kleinen Namensstreitigkeiten vor Gericht zu.
Schauplatz Nummer zwei: die Konzernzen trale in Bonn. Die Neuordnung des deutschen Brief- und Paketmarktes wäre wohl noch sehr viel umfassender ausgefallen, hätten sich nicht die Gewerkschaften gegen jede Form des Outsourcings der Paketsparte gewehrt. Entsprechend genervt kommentierte die Deutsche Post deshalb auch die für Anfang 2007 geplanten Streiks wegen der Beamten-Arbeitszeit: Das sei "absurd" und "grotesk". Man kann sich derzeit in Bonn keine Störungen im Servicebetrieb leisten.
Schauplatz Nummer drei: der Briefmarkt in Eu-ropa. Eigentlich galt die vollständige Liberalisierung des Briefmarktes in Deutschland Ende 2007 diesmal als sicher. Doch mittlerweile könnte auch dieser Termin ins Wanken geraten. Die Deutsche Post verweist auf die Notwendigkeit, dass aus Wettbewerbsgründen auch die anderen europäischen Staaten mitziehen müssten. Doch Länder wie Frankreich äußern starke Bedenken gegen eine europäische Liberalisierung. Und die Bundesregierung zeigt sich offen für die Argumentation der Deutschen Post.
2007 wird also spannend. Nicht nur für die Deutsche Post, sondern für alle, die am deutschen Postmarkt partizipieren.
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